2/2  Augenschmaus

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:33

Es esse, sagt das Sprichwort, mit: das Auge. Die Farbe der Lebensmittel hat einen Einfluss darauf, ob wir sie mögen oder nicht, das haben viele Experimente bewiesen. Früchte sind ein gutes Beispiel dafür: wenn wir auf den Wochenmarkt gehen, fallen uns die prächtigen, farbig leuchtenden Produkte auf. Bei den Äpfeln entscheiden wir uns fur die schönste Sorte mit der glatten, makellosen Haut… und verschmähen den leicht fleckigen, weniger appetitlich aussehenden Bio-Apfel nebenan, obwohl dieser geschmacklich besser wäre und überdies frei von Insektiziden und anderen chemischen Spritz-Rückständen.

Auf der andern Seite beklagen wir die Tatsache, dass nicht genügend Obst und Gemüse gegessen wird. Auf fünf Portionen pro Tag sollten wir es bringen, aber das schaffen die wenigsten. Ist es, weil die Frischprodukte doch zu wenig ansehnlich und nicht interessant genug sind? In England beschreitet man neue Wege und tüftelt an optisch attraktiven innovativen Früchte- und Gemüse-Züchtungen, die durch natürliche Kreuzungen, ohne gentechnische Manipulation erreicht werden sollen.

Die Rede ist von schwarzen Aprikosen, gelben Rüben, rotgestreiften Kartoffeln, Mini-Orangen und Blumensalat… das neuartige Gemüse wird zum Teil in England nach traditionellen Methoden produziert, zum Teil aus fernen Ländern importiert. In Planung sind neue Kombinationen wie Kirschen und Pfirsiche ohne Stein oder Äpfel mit besonders viel Vitaminen, um einen ganzen Tagesbedarf zu decken. Oder Trauben mit Caramel-Geschmack und Orangen, die sich so leicht wie Bananen schälen lassen.

Schöne neue Früchte- und Gemüsewelt! Am Schluss muss dann nur noch der Preis stimmen.