17/3  Keine Euro-Ampel

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:04

Rückschlag für alle Ampel-Fans, die gehofft haben, aus der europäischen Regulationsfabrik möchte noch ein Impuls kommen, für die Lebensmittel-Deklaration doch auf die Ampel zu setzen: Das Europa-Parlament hat eine entsprechende Vorlage zurückgewiesen und relativ lockere, flexible Vorgaben beschlossen. Auch wurde eine europaweite Einheitslösung verworfen, den Mitgliedländern wird eine individuelle Ausgestaltung – zusätzlich zu den minimalen EU-Standards – gestattet.

Verbindlich festgelegt wurde, dass die Werte deklariert werden müssen für Fett, gesättigte Fettsäuren, Kohlenhydrate, Zucker und Salz, zudem sollen auch zugefügte Proteine, Nahrungsfasern und natürliche wie künstliche Transfette deklariert werden; besonders hervorzuheben ist der Kalorien-Wert, sowohl pro 100 Gramm (bzw. ml) wie pro Portion (das allerdings fakultativ). Weitere Bestimmungen gelten den Hinweisen auf Nano-Materialien, der Schriftgösse im Blick auf die Lesbarkeit (mindestens 3 mm) und der Deklaration von „imitierten“ Lebensmitteln.

Damit die Lebensmittelindustrie diese Vorgaben in ihre Produktionszyklen einbauen kann, wurde eine Umsetzungsfrist von 3 bis 5 Jahren festgelegt. Wer sich eine rasche Klärung des Deklarationen-Wirrwarrs erhofft hat, findet sich nun im Wartsaal der Weltgeschichte wieder mal auf der langen Bank und tut gut daran, sich mit Geduld zu wappnen.