3/5  Schokodepression

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:21

Über tausend Personen wurden untersucht: Ein Drittel davon Frauen, zwei Drittel Männer. Es ging um den Zusammenhang zwischen Depressionen und Schokolade-Konsum. Das war mal was Neues. Denn gemeinhin sind ja alle überzeugt davon, dass Schokolade glücklich macht. Das Glückshormon Serotonin wird nach dem Verzehr von Schokolade ausgeschüttet und das Wohlbehagen stellt sich ein.

Nun hat aber das Forscherteam unter der Leitung von Dr. Natahlie Rose an der Universität von Kalifornien herausgefunden, dass es einen direkten Zusammenhang gibt zwischen der Häufigkeit von Depressionen und dem Konsum von Schokolade. Leute, die nicht depressiv waren, assen nur halb so viel Schokolade wie die Depressiven, und je ausgeprägter die Depressionen waren, umso mehr Schokolade wurde verzehrt…

Jetzt stellt sich natürlich sofort die Frage nach dem Huhn und dem Ei: Greifen die Leute zur süssen Speise, WEIL sie depressiv sind? Oder ist es das Naschwerk, das sie in die Depression treibt? Sind sie süchtig nach Süssem – und werden deshalb depressiv? – Die Studie gibt auf diese Fragen keine Antwort. Sie hat nur festgestellt, DASS, aber nicht, WESHALB. Dies müsse – heisst es – Gegenstand weiterer Studien sein.

Mir kommt die Sache etwas unvertraut vor. Ich habe persönlich keinen Moment das Gefühl, auch nur im Entferntesten an Depressionen zu leiden… und doch könnte ich den ganzen Tag Schokolade essen – mit verheerenden folgen! An sich würde es einleuchten, dass Leute, die depressiv und traurig sind, instinktiv zur Kakao-Droge greifen, um ihre Gefühlslage aufzuheitern… und wenn sie deswegen dann zunehmen, besteht die Gefahr, dass sie in Verzweiflung zurückfallen und wieder Zuflucht beim Glücklichmacher suchen… ein Teufelskreis!