6/5  Anti-Diät-Tag

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:07

Der war heute wieder mal, der 6. Mai, als internationaler Anti-Diät-Tag. Er bot den Anlass, dass ich von Radio Basel, dem jungen Sender mit dem alten Namen, zu einem Live-Gespräch eingeladen wurde, zu Themen rund ums Übergewicht und um Diäten.

Nun ist dieser Tag ja seinerzeit nicht ins Leben gerufen worden, um auf die gesundheitlichen Gefahren von einseitigen und extremen Diäten aufmerksam zu machen, sondern im Gegenteil: Es sollte ein Zeichen gesetzt werden von Leuten, die sich zu ihrem Übergewicht bekannten und nicht daran dachten, durch eine wie auch immer geartete Ernährungsumstellung abzunehmen.

Die ganze Schlankheits-Hysterie – hiess es – sei medizinisch nicht zu begründen, wer etwas Fett auf den Rippen habe, sei gesünder als ein magerer Hungerhaken und würde deshalb auch nicht weniger lange leben. Diese Aussage ist ja nun inzwischen unbestritten für die Kagtegorie BMI 25 bis 28, sofern die Betroffenen sich vernünftig ausgewogen ernähren und sich mit viel Bewegung fit halten. Tun sie dies, so sind sie besser dran als Leute mit Normalgewicht, die faul herumhängen, kiffen und nicht auf gesundes Essen achten. Was ich aber keinem Anti-Abnehm-Propagandisten glaube: Dass er sich wirklich und wahrhaftig wohl fühlt in seinem überdimensionierten Fettgehäuse, wenn er mal die BMI-Grenze von 40 überschritten hat. Wenn man „jung“ ist (bis Mitte dreissig) mag das noch angehen. Aber nach vierzig kommen die ersten Verschleiss-Erscheinungen in den Gelenken (viele überdicke Kids haben das heute schon mit 12!), man schwitzt und schläft schlecht, in den Hautfalten bilden sich stinkende Feuchtgebiete… wer dann noch sagt, er habe kein Gewichtsproblem, der lügt brandschwarz.

Drum finde ich es gut, dass der Anti-Diät-Tag inzwischen eine andere Bedeutung bekommen hat, dass man offen über die Probleme sprechen kann und dass die Gefahr erkannt wird, die in extremen Diäten und Kuren lauert.