9/5  Wirb oder stirb!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:04

So lautete mal ein Slogan der Branche, wobei sich die Aufforderung nicht an die Werber seber richtete, sondern an jene, die für ihre Produkte oder Anliegen werben (lassen) sollten. Aus der guten alten Reklame von einst hat sich ein machtvolles und differenziertes Instrumentarium entwickelt, dessen Grenzen zur Propaganda und zur Information verwaschen und fliessend sind.

Gerade im Umgang mit der Tauglichkeit von Lebensmitteln für die Gesundheit wären die Anforderungen an die Lauterkeit und die Wahrhaftigkeit der Werbung gross, aber zahlreiche Untersuchungen zeigen immer wieder, wie tief einzelne Firmen und deren propagandistische Helfershelfer in die Trickkiste greifen, um Trash-Produkte als den einzig wahren Gesundbrunnen darzustellen.

Hier wären vernünftige Richtlinien sinnvoll, verantwortungsbewusste Empfehlungen (keine Verbote) und ein wirksames Instrumentarium zur Kontrolle deren Einhaltung. Aber die Werbebranche sträubt sich mit Haut und Haaren gegen ein solches Ansinnen, und auch die Politik mag sich die Finger nicht an der sogenannten freien Meinungsbildung verbrennen. Im Zusammenhang mit diesem Dauerthema kann es interessant sein, dass dieser Tage eine Art Generationenwechsel stattgefunden hat. Der langjährige Präsident des Verbandes Schweizer Werbung, das Appenzeller Polit-Urgestein Carlo Schmid, trat von dieser Funktion zurück, und als sein Nachfolger wurde der Tessiner CVP-Ständerat Filippo Lombardi gewählt. Obwohl die uns ineressierende Thematik nicht explizit angesprochen wird, lohnt es sich, die beiden Beiträge zu lesen, die unter deren Namen verlinkt sind. Lombardi ist ein alter Weggefährte von mir aus Medien- und Militärzeiten. Vielleicht schafft dies Voraussetzungen für einen konsruktiven Dialog.