11/6  Gegen Gewalt

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 19:34

Dass Kinder, die zu viel Gewicht zulegen und später eine Adipositas-Karriere einschlagen, nicht selten Opfer häuslicher Gewalt sind bzw. waren, das ist hinlänglich bekannt. Ein Forscher-Team der Universität Boston hat nun in einer breit angelegten Studie den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Gewalt innerhalb der Familie untersucht. 1’600 Kinder, die zwischen 1998 und 2000 zur Welt kamen, wurden während 5 Jahren beobachtet und vermessen, viele von ihnen waren Kinder unverheirateter Mütter, die ihrerseits regelmässig befragt wurden.

Die Analyse der Erhebungen zeigt, dass das Risiko der Kinder, übergewichtig zu werden, 80 Mal grösser ist, wenn die Mütter von ihrem Partner regelmässig Gewalt erleben mussten. Verschiedene Faktoren können das spätere Gewicht der Kinder bestimmen: die Zeit vor dem Fernseher, die Ernährung, Depressionen der Mutter, Rauchen während der Schwangerschaft… aber durch alle diese Faktoren hindurch hat sich die häusliche Gewalt als das konstanteste Element erwiesen, unabhängig von anderen sozialen oder wirtschaftlichen Einflüssen.

Die Folgerung des Forscher-Teams ist klar: Bei der Prävention bzw. Bekämpfung des kindlichen Übergewichts sollten aiuf jeden Fall die Möglichkeiten der Gewaltprävention innerhalb der Familie ebenfalls in Betracht gezogen werden, um die Kinder vor Spätfolgen zu bewahren.