9/9  Mehr Risiko

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:17

In England macht man sich Gedanken über allzu brutale, ev. gewalttätige Kinderspiele… Aber nicht, wie man diese unterbinden könnte, sondern, ob man sie wieder erlauben solle. Eine fast etwas verkehrte Welt, über die der Telegraph berichtet.

Aus Sorge um das Wohlergehen des Nachwuchses und vor allem, um mögliche Schadenersatz-Klagen zu vermeiden, waren in den letzten Jahren auf den englischen Spiel- und Schulhausplätzen so manche Aktivitäten verboten worden, bei denen sich die Kinder ausgiebig bewegt hatten. Sie seien zu gefährlich, man könnte sich verletzen, man könnte zum Beispiel stürzen bei einem Hüpfspiel… und Schutzbrillen musste man anziehen für das traditionelle Conkers-Spiel mit Kastanien! Ebenfalls verboten war das Gemeinschaftsspiel British Bulldog, eine Art „Fangis“ mit einem gewissen Gewalt-Potenzial. – Wer kommt denn für den Schaden auf? Die Schule, wenn sich der Verursacher nicht mehr eruieren lässt?

Nun besinnen sich die Schulvorstände wieder auf die guten alten Zeiten, wo sich die Kinder noch frei(er) bewegten, herumtobten und -tollten, ab und zu eine Schramme und einen blauen Fleck abkriegten, dabei aber fit und beweglich blieben. Die rigiden Schutzbestimmungen sollen gelockert werden, mehr Risk und mehr Fun, mehr Gewalt wohl auch, aber auf eine positive Art, die Saft generiert und Kraft verbraucht. – Eine interessante Massnahme, die wenig kostet und rasch beschlossen ist. Wie steht es bei uns mit den Verboten auf Spielwiesen? Diejenigen, die ich kenne, haben weniger das Wohl der Kids im Auge, als das Ruhebedürfnis der Anwohner. Darüber müsste man reden können.