28/4  Abnehm-Gespräche

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:53

Nach einer Sitzung gehen wir zum gemeinsamen Essen. Es ist ein gutes Lokal und ich bin gespannt, wie ich mit meinem No-Carb-Speisezettel über die Runden des vorbestellten Menus komme. Aber es geht erstaunlich gut.

Die erste Vorspeise besteht aus zwei Spargeln mit etwas Rührei, ideal für meine Zwecke. Die zweite Vorspeise sind zwei Ravioli mit Hackfleisch-Morchel-Füllung: ich operiere diskret die Füllung aus der Teigverpackung und habe kein Problem. Dann kommt der Hauptgang: ein Stück Rindfleisch, noch etwas saignant, dazu Gemüse, und auf den Kartoffelgratin verzichte ich, da kann er mich mit seiner glänzend-knusprigen Käsekruste anmachen, wie er will, es nützt ihm nichts. Erst beim Dessert muss ich passen: das luftige Rhabarber-Tiramisu passt nicht ins Konzept, ich muss um einen kleinen Käseteller bitten, der aber dann absolut hält, was das Tiramisu versprochen hatte.

Mit den Tischgenossen entspinnt sich ein Gespräch darüber, was nun an Ernährungstheorie gerade „in“ sei, wie schwer es falle, auf Kohlenhydrate zu verzichten („Ich könnte keinen Tag leben ohne Brot!“), über Sinn und Unsinn der Gewichtsreduktionsprogramme, deren Kosten und Wirksamkeiten… Mein Nachbar zur Rechten ist emeritierter Kinderazt und interessiert sich für die Erfahrungen, die wir im Austausch mit unserer Klientel am Stiftungs-Telefon machen.

Der Begriff „eBalance“ ist ihm bekannt, er hat das aber spontan für einen Marketing-Gag gehalten. Als ich ihm versichere, dass es sich um ein wissenschaftlich abgestütztes, seriöses und voll vertrauenswürdiges Angebot handelt, sagt er, dann wolle er es auch mal ausprobieren.

Bin gespannt, ob er heute schon zu meinen Lesern zählt. Viel Erfolg, Herr Doktor!


6 Kommentare zu “Abnehm-Gespräche”

  1. lowilöoiwfjö sagt:

    Lieber Herr von Grünigen, sicher können Sie mir eine Frage beantworten: Wieso müssen Sie „no carb“-Wochen einlegen? Wo doch überall verkündet wird, die richtige Ernährung bestehe aus Protein, Fett und: Kohlenhydraten? Und wo man ständig zu hören bekommt, es sei das FETT, das am dicksten macht?

    Und, das wissen Sie als Präsident der Adipositas-Stiftung bestimmt: Ich habe mit Erstaunen in den Ernährungs-Legenden von Frau Ellenberger gelesen, dass es Übergewichtige gibt, die sich zeitlebens (?) mit einem Kalorien-Input von 1000-15000 Kcal zufrieden geben müssen und damit nicht einmal abnehmen, sondern nur „nicht zunehmen“. Wissen Sie, woran das liegt?
    (nachzulesen hier: http://www.ebalance.ch/cm/2.10/2.127/1.11332

    Ich lese Ihren Blog gern und wünsche Ihnen viel Erfolg.

    Eine Mitkämpferin

    PS: Was machen Sie gegen die notgedrungen auftauchende schlechte Laune?

  2. Heinrich von Grünigen sagt:

    Liebe Mitkämpferin, sorry, dass ich erst jetzt auf Ihre Frage eingehe, ich war übers Wochenende unterwegs, wie nachzulesen. – Um mit dem PS anzufangen: das mit der „notgedrungen auftauchenden“ schlechten Laune kenne ich eigentlich nicht, ich bemühe mich, wann immer möglich wenigstens den Humor nicht zu verlieren, wenn sich sonst nichts verlieren lässt…

    Warum „no-carb“-Wochen? Vor sieben Jahren habe ich durch konsequenten Ernährungsumstellung und auch mit medikamentöser Unterstützung durch den Arzt 35 Kilo abgenommen und das neue Gewicht seither (mit Schwankungen je nach Saison von 5 Kilo nach oben und unten) „gehalten“. Nachdem sich aber im letzten Jahr ein – wenn auch kaum merklicher aber eben doch deutlicher – Trend „nach oben“ abgezeichnet hatte, empfahl mir mein Arzt den Versuch mit einen „geführten ketogenen Ernährung“, das heisst: unter Aufsicht und mit fachlicher Begleitung während bestimmten Zeiten auf Kohlenhydrate möglichst ganz zu verzichten, was den Körper vorübergehend zwingt, einen Teil der Fettreserven zu knacken und in „Ketone“ umzuwandeln. Nach dem gleichen Prinzip „funktioniert“ auch die bekannte Atkins-Diät, nur gibt es dort keine Auflagen bezüglich Mengen und Fettgehalt von Fleisch und Käse. – In meinem Fall gibt es Auflagen bezüglich fettreduzierter Nahrungsmittel und Grösse der Portionen. So habe ich im ersten Monat gut 7 Kilo abgenommen. Darauf folgte ein Monat mit „gemischter“ Ernährung, in dem wieder etwas Kohlenhydrate zugelassen waren, was prompt auch zu einer erneuten Gewichtszunahme von 2,5 Kilo geführt hat. Nun esse ich wieder für einen Monat „kohlenhydrat-frei“… – Es ist übrigens nicht so, dass nur das Fett dick macht. Es gibt „gute“ und „schlechte“ Fette und das Übermass macht dick. Als in den USA das Fett auf die Verbotsliste kam, assen die Leute umso mehr Kohlenhydrate und tranken in riesigen Mengen zuckerhaltige Süssgetränke… und nahmen umso mehr zu, weil der Überschuss an Kohlehydraten wiederum in Fett umgeswandelt wurde.

    Zur Frge nach dem Kalorienbedarf: der ist je nach körperlicher Konstitution und individuellem Energieverbrauch unterschiedlich. Menschen, die übergewichtig sind, weil sich durch eine Folge von extremen einseitigen Diäten ihren Stoffwechsel „runiert“ haben, brauchen nur noch wenig Kalorien, denn während den Diät-Phasen hatte sich der ganze Organismus darauf eingestellt, dass eine „Hungersnot“ herrscht und dass er mit möglichst wenig Kalorien auskommen muss; Muskelmasse wurde reduziert, der Verbrennungsprozess heruntegefahren… Und wenn dann der Übergewichtige mehr als dieses antrainierte Minimum isst, nimmt er wieder zu – das ist der Jo-Jo-Effekt, der so lange anhält, bis man den Körper durch gezielten Training wieder dazu gebracht hat, den Grundumsatz zu erhöhen. (Ist etwas einfach dargestellt, aber zeigt das Prinzip auf.)

  3. Mitkämpferin sagt:

    Danke freudig für Ihre Antwort!

    >bemühe mich, wann immer möglich >wenigstens den Humor nicht zu >verlieren, wenn sich sonst nichts >verlieren lässt…

    Okay, überzeugt, *grins*

    Ihre Mitkämpferin

  4. ruoss hery sagt:

    So ist es auch mit der LOGI Methode.
    Keine oder wenig Kohlenhydate,viel Gemüse und Obst, viel trinken,viele Eiweissprodukte, jeden Tag Walking –hat mir in 3 Mt. 4 Kg.Gewichtsreduktion gebracht, ohne zu hungern.
    Gruss hery ruoss

  5. zampano sagt:

    Guten Abend!Habe mit Interesse ihre Komentare gelesen.Können Aie mir sagen wo der Unterschied zwischen Ebalance und metabolicbalance liegt?Herzlich grüsst,zampano

  6. Hallo Zampano! – „eBalance“ und „Metabolic Balance“ sind zwei verschiedene Dinge, die nur den Begriff „Balance“ gemeinsam haben… – eBalance ist ein von der Redaktion der Neuen Zürcher Zeitung NZZ über Internet angebotenes Hilfsprogramm aus der Schweiz, das bei der Gewichtsreduktion unterstützt, das man abonnieren kann und das eine Reihe von Hilfsmitteln und Empfehlungen (inklusive Beratung durch Fachpersonen) für eine „richtige“ Ernährung und genügend Bewegung zur Verfügung stellt. Mehr darüber unter http://www.ebalance.ch

    Metabolic Balance ist ein deutsches Programm zur Gewichtsreduktion, es nennt sich „ganzheitliches Stoffwechselprogramm“ und mehr darüber erfährt man im Internet unter http://www.mein-metabolic-balance.de/

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