17/7  Deklariert

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:05

Ab heute – so stehts in „heute“ – sei auf den Verpackungen der Gerichte bei McDonald’s die genaue Nährwertangabe aufgedruckt. Ein Bild ist auch dabei, von einer Pommes-Packung.

Auf den ersten Blick etwas verwirrlich. Dafür hat McDonald’s eine eigene Website eingerichtet. Dort wird ausführlich erklärt, wie es gemeint ist. Da wird ein durchschnittlicher Tages-Eneregie-Bedarf (für Frauen zwischen 20 und 30) angenommen, dann wird der Energiegehalt einer Speise in Kilokalorien und in Kilojoule angegeben, die einzelnen Nährstoffe (Eiweiss, Fett, Kohlenbhydrate, Salz, Zucker, Ballaststoffe, gesättigte Fettsäuren) mit einem Symbol markiert, dazu die jeweiligen Mengen in Gramm und auch der prozentuale Anteil am gesamten Tgesbedarf, der in diesem einzelnen Angebot enthalten ist.

Eine Orientierungshilfe? Ein Bekenntnis zur totalen Transparenz? Ein Beitrag zur Volksgesundheit? – McDonald’s ist unter Beschuss geraten und hat die Flucht nach vorne angetreten. Zuerst kamen die Salate, dann die ausführliche Nährwertdeklaration auf bzw. unter den Sets, dann las man davon, dass in den USA die kleinen Kinder-Klettergeräte und Rutschen systematisch durch richtige Sportanlagen ersetzt werden sollen, die unter dem Label „R Gym“ veritable Fitnessbereiche mit Hometrainern, Klettergerüsten, Hindernisparcours, Korbballkörben und anderem installieren für die Kids von 4 bis 12… Und jetzt die Nährwertdeklaration.

Interessant. Sie entspricht zwar nicht den landesüblichen Standards und es gibt – laut „heute“ – bereits wieder Stimmen, die etwas daran auszusetzen haben: eine reine Propaganda-Aktion zur Beruhigung des Gewissens sagen die einen, fehlende Detail-Informationen beklagen die andern (die sich nicht im Internet schlau gemacht haben)… aber die neue Information, so die Firmensprecherin, komme beim Publikum gut an.

Was soll die Meckerei? Wer gedankenlos in sich hineinmampft, der kann das auch künftig tun, da hilft kein Aufdruck. Aber wer bewusst auswählen und sich informiern will, der kann es nun tun. Und das finde ich grundsätzlich gut. – Ein Handicap hat die Sache allerdings doch, für unsereinen. Man kann sich zwar im Internet seinen persönlichen Energie-Tagesbedarf berechnen und es hat auch Spiele und interaktive Elemente… aber irgendwo – ich bin zufällig drauf gestossen, denn die Navigation ist gewöhnungsbedürftig oder aber auf die Videogame-Generation ausgelegt – steht dann der Hinweis, dass diese ganzen Angaben nur gemeint sind, um das Gewicht zu halten, nicht etwa um abzunehmen. Wer abnehmen wolle, der solle einen Arzt aufsuchen und eine professionelle Ernährungsberatung konsultieren… Das ist ein redlicher Vorbehalt, mit dem wir leben müssen, wenn wir Cheeseburger, BigMacs und Fluffy-Eiskrem mögen. (PS: Man kann sich auch bei der SAPS beraten lassen.)