15/12  Fat Santa

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:18

Der amerikanische Weihnachtsmann Santa Claus, der seit seiner Erfindung und vor allem seit seiner Patentierung durch den CocaCola-Konzern einen beispiellosen Siegeszug rund um die Welt auf seinem Rentierschlitten angetreten hat, sei zu fett. Das hat der Pharma-Riese Sanofi-Aventis (Produzent von Acomplia/Rimonabant) ermittelt, indem er in Schottland 40 solcher Santakläuse, die in Warenhäusern den kindlichen Konsum ankurbeln, mit dem Metermass vermessen hat.

Alle wiesen einen stattlchen Bauchumfang auf, im Schnitt 120 cm, in Edinburg 130 cm. Alle sind demnach im Roten Bereich und adipös. Und das, sagen die schottischen Bedenkenträger, sei schlecht als Vorbild für die Kinder. – Da haben wir nun den Salat: kaum ist es dem Blick mit einem aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat gelungen, eine Die-Muslims-wollen-uns-Weihnachten-vermiesen-Hysterie zu entfachen, kommen die Gesundheitsapostel und machen den harmlosen alten Santa-Wanst verantwortlich für die kindliche Adipositas!

Jeder braucht seinen Sündenbock. Ich halte die Santa-Diskussion für eine Übung am falschen Objekt. Wer würde einen mageren Sprenzel im roten Rock noch ernst nehmen? Und: Wie ist es mit Buddha, der in so vielen Tempeln als Statue mit behäbigem Bauch meditierend in sich selber ruht? Kann man ihn sich vorstellen in der Pose eines ausgemergelten Fakirs? Wohl kaum.