20/3  Selbsthilfe praktisch

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:16

Ein Abend mit einer Magenband-/Bypass-Selbsthilfegruppe in der Ostschweiz. Zehn Menschen sitzen im hinteren Sääli um einen Tisch, vor sich Mineralwasser, Tee, Rivella Blau, Kaffee. Zehn Geschichten, Schicksale, Betroffenheiten. Für sie alle war oder ist ein chirurgischer Eingriff die letzte Station auf einem langen Leidensweg.

Einige kennen sich schon von früher, haben erste Erfahrungen bereits ausgetauscht, sich gegenseitig Mut gemacht und Hoffnung. Andere haben sich erst nach langem Ringen entschlossen, das Risiko auf sich zu nehmen, vielleicht gegen Widerstände, und nun erzählen sie von ihren Gewissensqualen zwischen der Sorge um die Familie, falls es zu Komplikationen kommen sollte, und der persönlichen Not, der sie ausgesetzt sind mit einer Krankheit, für die es keine Heilung gibt, nur eine lebenslange Therapie.

Und sie berichten von ihren Erfahrungen mit Ärzten und Kliniken, und wie der Eingriff ihr Leben verändert hat, wie sie wieder Boden unter die Füsse genommen und ihre Selbstachtung zurückgewonnen haben…

Einige von ihnen, das geht aus den Schilderungen hervor, sind durch das Informationsangebot der SAPS motiviert worden, sich mit ihrem Übergewicht zu befassen und Hilfe bei Spezialisten zu suchen und anzunehmen. – Jeder „Fall“ ist anders, individuell. Die Erfahrungen sind persönlich, nicht auf andere übertragbar. Die einen hatten Glück und alles verlief reibungslos, andere mussten Hindernisse überwinden. Aus allen Berichten ist die Anerkennung gegenüber den spezialisierten Ärzten spürbar, die alles daran setzen, für ihre Patienten die beste Lösung zu finden.

Es ist eine Community der besonderen Art, die aus der gemeinsamen Betroffenheit zu einer Form von Solidarität gefunden hat, die Kraft gibt.