7/7  Live Earth

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:12

Den ganzen Tag und die ganze Nacht singen sie rund um den Erdball gegen die globale Klimaerwärmung an. Und Al Gore blitzt mit seinem Film-Report quer durch alle TV-Programme… wer hier in Zürich nicht meinte, sich unter die 2 Millionen erwarteten Zürifäscht-Besucher stürzen zu müssen, hatte keine Chance, dem Umwelt-Diskurs zu entkommen.

Dabei, gilt es zu bedenken, geht uns das Thema in mehrfacher Hinsicht etwas an. Denn es bestent ein direkter Zusammenhang zwischen Klimaerwärmung und Übergewicht. (Das hat kürzlich der Adipositas-Forscher Dr. pharm. Leoluca Criscione, früherer Forschungsleiter bei Novartis, in einem Artikel für die Basler Zeitung ausgeführt.) Steigt die Temperatur der uns umgebenden Atmosphäre an, so verbraucht der menschliche Organismus weniger Energie, um die lebensnotwendige Körpertemperatur zu erzeugen. Auch wenn es sich im Bereich der heute messbaren Schwankungen um kleine Grössen handelt, so können sich diese im Lauf der Zeit doch summieren. Ein Minderverbrauch von 50 Kalorien pro Tag ergäbe im Lauf eines Jahres 2,5 Kilogramm Gewichtszunahme. In zehn Jahren sind dies 25 Kilo!

Und dies ist nur eines von zahlreichen, ganz verschiedenen Elementen, die einen Einfluss haben können auf die Entwicklung des Körpergewichts bei Menschen, welche die „Fähigkeit“ haben, unverbrauchte Energie in Form von Fettreserven zu speichern. Einen hervorragenden Überblick über die komplexe Struktur der Übergewichtsepidemie gibt ein Aufsatz des Adipositas-Spezialisten Dr. med. David Fäh, der letztes Jahr in der Schweizerischen Ärztezeitung erschienen ist.

Das Engagement für die Umwelt ist gleichzeitig auch ein Engagement für den Kampf gegen Übergewicht… zumindest so lange, bis nicht der drohende Umwelt-Kollaps zu einer Verknappung der Lebensmittel führt, was dann wiederum automatisch eine regulierende Wirkung auf die Energiebilanz in der Ernährung haben würde… – Was kann ich schon tun? fragt sich der Einzelne. Und insgeheim sind wir froh, dass die Musikstars es uns heute weltweit abgenommen haben, das Engagement so richtig zu zeigen. Aber wenn wir darüber nachdenken, muss uns klar werden, dass wir alle direkt und indirekt betroffen sind.

Das Heirats-Schnapsdatum vom 7.7.07 sollte auch für unser Umweltbewusstsein eine Wendemarke darstellen.