27/11  Burger-Diät?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:30

Das glaubt im Ernst wohl niemand auf Anhieb: da geht ein Mensch hin und ernährt sich über eine bestimmte Zeit ausschliesslich von Fastfood… Hamburgern und Pommes… und nimmt dabei ab! 35 Kilo in sechs Monaten. Wie soll das denn gehen?

Zum Glück für alle Interessierten hat er darüber ein Buch geschrieben, das kurz vor dem internationalen Durchbruch steht: Die Burger-Diät. – Und es ist offenbar kein Witz. Im Unterschied zum amerikanischen Vorbild von Morgan Spurlock, dem Autor des provokativen Dok-Films Super Size Me!, hat es der Deutsche Maik Metze, 30 Jahre alt, 120 Kilo schwer, verstanden, seine Nahrungszufuhr so zu dimensionieren, dass er nicht zu- sondern abnahm. Er hatte sich seinen individuellen Kalorienbedarf berechnet, wieviel er maximal essen durfte, um mit einem moderaten Defizit gegenüber seinem Tagesbedarf die Fettreserven zu knacken… und das ist ihm sichtbar gelungen.

Dabei ist er von einer einfachen Überlegung ausgegangen: seine Lieblingsspeise waren und sind Hamburger & Co. Also, sagte er sich, will ich die reduzierte Kalorienmenge in einer Weise zu mir nehmen, dass es mir wenigstens schmeckt… und somit bewahrte er sich seine Lust am Genuss. Gleichzeitig – und das ist wohl auch ein entscheidender Unterschied zum amerikanischen Experiment – begann er mit einer regelmässigen und intensiven sportlichen Aktivität von Spinning, Walking, Jogging und Schwimmen… so dass er zusätzliche Kalorien verbrauchte.

So betrachtet ist der medizinisch begleitete und überwachte Selbstversuch durchaus plausibel, auch wenn er vielen Grundsätzen der gesunden Ernährung widerspricht. Aber es bewahrheitet sich der alte Lehrsatz des Paracelsus: Die Menge macht das Gift… Während Super-Size-Me-Spurlock sich bis zum Erbrechen mit Maxi-Portionen aus den Fastfood-Ketten vollstopfte, beschränkte sich Burger-Diät-Metze präzis und konsequent auf das für ihn sinnvolle und hilfreiche Mass, das er mit Genuss zu sich nahm. Und irgendwo klingt auch das Talent der menschlichen Natur an, die es meisterlich versteht, aus der jeweiligen Umwelt den besten Nutzen zu ziehen, so dass die Spezies bis jetzt sowohl im arktischen Eis wie in der Hitze der Sahelzone existieren und überleben konnte. Erst zivilisatorische Eingriffe haben die natürlichen Gleichgewichte zum Kippen gebracht.

Aber der guten Ordnung halber muss die andere Weisheit in Erinnerung gerufen werden: jeder Fall von Adipositas ist individuell begründet und geprägt. Eine Burger-Diät könnte für andere verhängsnisvoll sein, weshalb sie hier mit Sicherheit nicht empfohlen wird.


2 Kommentare zu “Burger-Diät?”

  1. Holger Glux sagt:

    Ich habe das Buch bereits gelesen, und bin ziemlich beeindruckt, wie einfach und mit welchen Mitteln Maik Metze abgenommen hat. Ich habe dauerhaft das Gefühl gehabt, dass er mir aus der Seele spricht. Ich konnte die beschriebenen Situationen total nachvollziehen. Man spürt deutlich, dass es von einem ehemals gleichgesinnten geschrieben wurde. Ich bin zwar nicht der totale Burger-Fan, kann das Buch aber dennoch sehr empfehlen… zumal es auch unterhaltsam ist.

  2. lilly sagt:

    ich glaube es auch nicht.immer noch nicht.aber ich finde es wunderbar dass der herr ein weg für sich gefunden hat und so erfolgreich abgenommen hat.
    eine tolle leistung .
    für mich wäre die burger diät auch nichts -aber jedem das seine.
    erstaunlich wie erfinderisch und gleichzeitig auch erfolgreich manche menschen mit „schrägsten“ ideen sind.
    ich finde das ist ein tolles beispiel nicht wegen den burger sondern weil es zeigt dass alles geht wenn man es wirklich will und sein ziel konsenquent verfolgt.

    in diesem sinne

    lg

    lilly

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