17/10  Dicke Kostverächter?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:27

Das ist eine merkwürdige Theorie, der ich heute begegnet bin: ein Forscherteam hat Versuche gemacht mit Menschen, bei denen gewisse Geschmacksrezeptoren nicht voll funktionierten und kamen dabei zum Schluss, dass jene Leute, denen das Essen keinen Spass macht (und für die es kein Genuss ist) eher dazu neigen, übergewichtig zu werden, weil sie den fehlenden Genuss durch mehr Menge kompensieren.

Und ich habe bis jetzt immer geglaubt, ein Teil meines Problems bestehe darin, dass ich zu viel esse, weil ich zu gerne und zu lustvoll speise, weil es mir schmeckt und Genuss bereitet. Wenn ich mich „vernünftig“ ernähre, so heisst das, dass ich meine Lust und mein Streben nach kulinarischem Genuss zügeln muss… nicht verzichten, keine Kasteiung, aber doch eine wohlüberlegte Dosierung, die mir eine sinnvolle Mischung von Nährstoffen zuführt, mich mit der Energie versorgt, die ich zum Leben brauche.

Dass ich mir von Zeit zu Zeit eine besondere Verwöhnung gönne, ja sogar gönnen darf, steht für mich ausser Zweifel. Das gehört zur allgemeinen Lebensqualität, aber ich muss doch darauf achten, dass sich diese Verwöhnungen nicht in allzu dichter Folge wiederholen und damit zu einer Kumulation des Überflusses führen.

Dass mein Gewicht damit zusammenhängen soll, dass ich dem Essen keine Lust abgewinne, das ist für mich – persönlich – überhaupt nicht nachvollziehbar. Aber vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass an dem Experiment, über das berichtet wurde, junge Frauen teilgenommen haben.