4/4  Veränderungen erfassen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:40

Was bringen Kampagnen? Gesundheitsprobleme ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken ist das eine. Ob sich dadurch aber das Verhalten derer ändert, die gemeint waren, ist eine andere Frage. So jedenfalls argumentiert ein kritischer Kommentar in der Online-Ausgabe des Britischen Guardian.

Adipositas-Prävention – dies die Grund-These – sei nicht mit den gleichen Werbemitteln zu bewerkstelligen wie der Verkauf von Seifenpulver. Erfahrungen mit millionenteuren Kampagnen in USA hätten gezeigt, dass die Wirkung wenig nachhaltig war, sofern sich so etwas überhaupt nach relativ kurzer Zeit schon feststellen lasse, denn bei kaum einem anderen Phänomen im Gesundheitswesen sei die Erfolgskotrolle so sehr auf Dauer angewiesen wie bei der weltweiten Übergewichtsepidemie.

An einer Konferenz Ende März zogen die britischen Gesundheitsbehörden eine erste Zwischenbilanz, ein Jahr nach der Lancierung der Kampagne Tackling Obesity 09 (Die Adipositas bekämpfen). 200’000 Leute hatten sich aktiv für die Kampagne registriert, wobei ein Drittel gar nicht zum Zielpublikum gehört hätte: sollte dies nun als Erfolg gewertet werden? 0,3 Prozent der Bevölkerung hatten auf die Kampagne reagiert!? Und wie hatten sie ihr Verhalten geändert, wenn überhaupt?

Dieser Befund zeigt, dass in diesem Zusammenhang die Systeme für eine korrekte Erfassung und Auswertung der Resultate von besonderer Bedeutung sind. Auch wenn das wenig spektakulär wirken mag: Grundlagenforschung heisst richtigerweise so.