27/4  Bademodequal

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:33

Alle Jahre wieder, wenn die Sonne nach den kalten Frühlingstagen ihre wärmenden Strahlen ausschickt, kündet sich das altbekannte Sozialdrama an: man (bzw. frau) muss wieder Haut zeigen und sich aufs Baden vorbereiten. Der Winterkörper muss wieder Bikini- oder doch zumindest Badeanzug-tauglich werden. Und wenn es auch nur einige wenige Pfunde sind, so sitzen sie doch mit Bestimmtheit gerade an den falschen Stellen…

Einen wasserfesten Zauberbody gibt es nun mal nicht. Oft schaue ich mir die TV-Basare an, in denen diese rundgewirkten Elastik-Hemdchen verschachert werden… wie ein sanftes Schmeicheln würden sie sich um die wulstigen Rundungen schmiegen, sagt die elegante Dame, zeigt dazu ihre Vorher-Nachher-Bilder, wobei im Vorher-Bild ein möglichst hässlicher Faltenwurf sich ungepflegt über einer herausgerstreckten Wampe bläht… und im Nachher-Bild das Hemdchen straff gestreckt ist über dem eingezogenen Bauch. Und wie ich mir habe sagen lassen, fühlt sich das Zauber-Shirt an wie ein Gummipanzer, in dem man kaum mehr Luft kriegt, weil er so einengt und die Speckwülste in den Körper hineinwürgt… Aber das merkt man offenbar erst, wenn man das Ding gekauft hat und es am eigenen Leib ausprobiert.

Jeder Körpertyp verlange nach einem eigenen Badekleid, weiss die Stil-Beraterin Ella, und sie nennt vier Körpertypen: „oben massig“, „unten massig“, „oben und unten massig“ und „ohne Kurven“. Für jeden dieser Typen gibt es nicht nur klare Bekleidungsregeln, sondern auch individuell abgestimmte Bademoden. Und wenn ich mir die so ansehe, dann bin ich froh, dass ich seit Jahren das gleiche, gottlob elastische Badehosenmodell tragen kann, das sich meinem jeweiligen Bauchumfang elegant anpasst, die Fettschürze diskret abdeckt und ohnehin überhaupt nicht mehr auffällt, sobald ich im Wasser bin. Es war ein guter Kauf.