16/5  Bernd, überlebensgross

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:46

Heute den ganzen Tag die Stadt erkundet. Zuerst ein kleines Stück per pedes, so weit diese eben gehen mochten. Dann mit einem Sight-Seeing-Bähnchen, das das Privileg hatte, durch alle Fusgängerzonen und abgesperrte Strässlein fahren zu dürfen, so dass wir an Orte hinkamen, die man sonst als Tourist alleine kaum entdeckt hätte.

Die Stadt Erfurt hatte die Chance, dass sie im Krieg kaum zerstört wurde, nur 7% der Gebäude bekamen Bombenschäden ab. Und nach der Wende flossen bundesdeutsche Milliarden in die historischen Kulturstätten um Luther, Bach, Schiller… einst war Erfurt eine der fünf grössten und bedeutendsten Städte Deutschlands, lebte von der Blaufärbe-Pflanze Waid und war ein Handelsort am der Kreuzung der Nord-Süd- und der West-Ost-Achsen… mit einem imposanten Domgebilde hoch über der Ortschaft. Prunk und Prunksucht, wie sie nur unter fürstlicher Herrschaft zustande kommen können.

Beim Rathaus in der Fussgängerzone, nahe beim Fischmarkt, war noch ein anderer Zeitgenosse anzutreffen: überlebensgross Bernd das Brot, in Form einer lebensechten Statue, errichtet zum 10 Jahrestag des KIKA-Kinderkanals, anfang dieses Jahres unter mysteriösen Umständen entführt und nach 10 Tagen wieder aufgetaucht, steht Bernd erneut an seinem angestammten Platz vor dem Erfurter Rathaus. Eine Stadt, die ihre Prominenz zu würdigen weiss!

Und zuletzt dann mit einer Tageskarte von der Strassenbahn aus alle Quartiere abgefahren.