12/3  Energie-Balance

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:45

Leoluca Criscione, früherer Forschungsleiter bei Novartis, auf der Suche nach der ultimativen Schlankheitspille, hat eine Ernährungsberatungsstelle eröffnet, seit die Pharmafirma ihre entsprechenden Forschungen eingestellt hat. Ihr Name ist Programm: MangiaSano.

Die Quintessenz seiner Aktivitäten im Dienste einer bewussten Ernährung hat er in einem Buch zusammengefasst mit dem provokanten Titel Gesund essen und dick sterben. Ich bin dabei, mich durch das Buch zu lesen, um es in der nächsten Ausgabe unseres Magazins zu rezensieren. Ein Viertel habe ich bereits geschafft. Es liest sich leicht, ist für jedemann und jedefrau geschrieben, in einfachen Worten, mit vielen Illustrationen und grosszügiger Darstellung.

Die Botschaft – soviel habe ich bis jetzt mitbekommen – ist im Grunde einfach: es gibt keine „guten“ und keine „schlechten“ Lebensmittel, keine „gesunden“ und keine „ungesunden“… es kommt allein auf die Menge an, die man davon verzehrt. Bringt diese mehr Kalorien (also Energie) als man verbraucht, so nimmt man zu. Dem Körper (bzw. dem Organismus) ist es schnurzegal, ob diese Energie aus „für gut befundenen“ Speisen stammt oder aus Junk-Food. Und dazu gilt es herauszufinden, wieviel Energie dieser Organismus pro Tag verbrennt, ob er auf grosser oder auf kleiner „Flamme“ läuft. Wenn es gelingt, die beiden Faktoren Input und Verbrauch in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen, kann nichts schief gehen.

Ich denke, so weit ist alles klar und man kann einverstanden sein… noch habe ich aber nichts gelesen über die Mechanismen der Sättigung, die wesentlich darüber bestimmen, „wieviel“ wir essen; nichts zum Thema Kaloriendichte vs. Nahrungsvolumen; und auch nichts über die seelischen Komponenten, welche das Essverhalten vieler Menschen nachhaltig verändern können. Ich bin gespannt, ob das noch kommt. Die Lektrüre ist bis jetzt anregend.


3 Kommentare zu “Energie-Balance”

  1. sue sagt:

    ich kaufte es direkt bei ihm am mubastand und las es in einem schnurz durch. süffig geschrieben. auch einleuchtend ich war wohl ähnlich begeistert wie sie. nur kommen mir zweifel wie ist es mit der übersäuerung vom körper, vitalstoffe, mineralien usw… kann fastnicht glauben dass nach dem 4 wö fastfood selbstversuch die laborwerte alle so gut waren. ich bin sehr gespannt auf ihre rezesion. grüsse sue

  2. Lieber Herr von Grünigen,

    Es freut uns, dass Sie das Buch gelesen haben und darin einen Beitrag für eine wertvolle Aufklärung sehen.

    Unsere Absicht war nicht, eine Enzyklopädie der Ernährung zu schreiben und noch weniger ALLES aufzulisten was “dick macht‘: Zu dieser Thematik gibt es bereits unzählige Bücher und Ratgeber (auch mit Listen zu Lebensmitteln mit hoher resp. niedriger Energiedichte). Das gleiche gilt für das weite Gebiet der Ernährungspsychologie. (Hier müsste man eh sagen: „Schuster, bleib bei deinen Leisten“. Soll heissen:Das weite Feld der Essstörungen sollte man den Spezialisten, sprich Psychologen und Psychiatern überlassen).

    Natürlich ist das ‚WARUM werden viele Menschen dick?“ eine sehr individuelle Angelegenheit (GENE, Frustrationen, Depressionen, Unzufriedenheit…und VOLLE Kühlschränke, wenig Bewegung usw usw.). Was hingegen für ALLE gilt, ist eine akkurate und individuelle Energiebilanz!

    Wir sind mit Ihnen GANZ EINIG, dass „wenn man zu viel davon isst, das ist ja keine neue Erkenntnis“… aber WIEVIEL GENAU ist ZU VIEL?? Darüber besteht bei praktisch allen Unwissenheit. Die Laien wundern sich folglich, dass sie zunehmen, OBWOHL sie doch so gesund essen (Das ist jedenfalls unsere Beobachtung aus der täglichen Praxis mit Übergewichtigen). Und diese Unwissenheit bzw. Ungewissheit zu „entfernen“, ist die Absicht des Buches.

    Leoluca Criscione und Marion Dürr

  3. Liebe Frau Meier,
    Vielen Dank für die Blumen!
    Die Ernährungslehre ist eine exakte Wissenschaft (2+2 = 4) und keine GLAUBENANGELEGENHEIT!!
    Ich habe in 30 Tagen rund 3500 Milligramm Cholesterin mit der Nahrung aufgenommen, d.h. zirka 120 Milligramm pro Tag.
    Die täglich ‚empfohlene‘ Menge liegt bei 300 Milligramm pro Tag. Daher liegt es auf der Hand, dass meine Cholesterinwerte sinken MUSSTEN.
    Dieselbe Überlegung gilt für die Abnahme desBlutzuckerwertes!
    In der Tat habe ich unter der ‚McDonald’s-Diät pro Tag zirka 300 kcal weniger aus Kohlenhydraten zu mir genommen als die entsprechenden Menge meines Kalorienverbrauches.
    Da 300 kcal aus Kohlenhydraten zirka 75 g Kohlenhydraten entsprechen, habe ich während dieser Zeit auch entsprechend WENIGER Zucker konsumiert!
    Sie könnten die Studie selber, ABER GANZ DISZIPLINIERT, durchführen. Sie würden dieselben Ergebnisse haben wie ich. Der Körper ist, was das Verbrennen von Kalorien betrifft, zuerst eine THERMODYNAMISCHE (wärmeproduzierende) MASCHINE)… und Maschinen funktionieren nach physikalischen und chemischen Prinzipien, die mathematisch geregelt sind!
    Dies zu zeigen, war die Absicht des Selbstversuches. Dies soll jedoch nicht heissen, dass eine Dauerernährung mit Fast-Food empfehlenswert ist. Aber auch mit gesunder Ernährung ALLEIN lässt sich die ganze Problematik der Gewichtskontrolle nicht ‚kontrollieren’… man MUSS auch verstehen und wissen, wie (viel) der eigene Körper ‚verbrennt‘..
    Freundliche Grüsse
    Leoluca Criscione
    http://www.mangiasano.org

Comments are closed.