23/4  Fett und friedlich?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:38

Es klingt wie eine utopische Satire: Amerikas Jugendliche sind nicht mehr militärdiensttauglich, weil sie zu fett sind! 75 Prozent der jungen Leute können nicht mehr eingezogen werden, weil sie entweder nicht über die nötige Schuldbildung verfügen, schon kriminell geworden sind oder gesundheitlich nicht den Anforderungen der Armee entsprechen; davon ist der grösste Teil übergewichtig.

Zu diesem alarmierenden Befund kommt eine Veteranen-Organisation, die sich um die Wehrbereitschaft des Landes sorgt. In einem Bericht (Too Fat to Fight) werden Massnahmen vorgeschlagen, wie dem jugendlichen Übergewicht beizukommen sei. Das beginnt bei der Verpflegung in den Schulen und endet bei neuen Trainings-Konzepten für die militärische Ausbildung.

Wenn Adipositas einen Teil der Menschheit kampfunfähig macht, dann könnte sich damit doch die pazifistische Utopie verbinden, dass der Weltfriede bald in Sicht sei, wenn einmal Freund und Feind, hüben wie drüben, sich satt und kugelrund aber friedfertig gegenüberstehen, nicht mehr in der Lage, eine Wafffe schwingend aufeinander los zu gehen… Das wäre dann das Ende der weltweiten Spannungen, das goldene Zeitalter des immerwährenden, universellen Friedens könnte beginnen: Lasst Völker um uns sein, die fett und friedlich sind!

Ganz so idyllisch dürfte die Zukunft leider doch nicht sein. Das Fehlen der physischen Schlagkraft heisst noch nicht, dass gleichzeitig das Böse aus den Köpfen verschwinden wird. Auch dicke Menschen können auf Knöpfe drücken. Der Kampf aus dem Kommandoraum braucht keine fitten Krieger mehr, vollautomatisierte Roboter lassen sich vom Sofa aus steuern, der Krieg als Vater aller Dinge wird nicht lange brauchen, bis er Ersatzlösungen gefunden hat. Es wäre also verfrüht, sich schon zu freuen.


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