28/6  Nur Natur?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:54
Langsam beginnt sich herumzusprechen, dass eine Abkehr von allzu künstlich gefertigten Nahrungsmitteln der Gesundheit förderlich sein könnte. Viele KonsumentInnen haben eine wachsende Skespsis entwickelt gegen allzu viele Hilfsstoffe, die sich in industriell hergestellten Lebensmitteln finden. Die lange E-Liste macht misstrauisch, obwohl ein grosser Teil der mit diesem Buchstaben gekennzeichneten Stoffe absolut natürliche Elemente sind, die in der freien Wildnis genau so vorkommen und keine chemische Raffineirung erfahren haben…

Das kritische KonsumentInnen-Verhalten hat – wie man es sich wünscht – auf Produzenten-Seite eine Reaktion ausgelöst: Man versucht mit allen Mitteln, die lange E-Liste zu verkürzen, ohne dass dadurch jedoch der Geschmack des Produktes verändert oder die Herstellungskosten erhöht würden. Die Suche nach dem clean label, der bereinigten Inhaltsstoff-Liste, löst Innovation in den Forschungsabteilungen aus, indem Ersatz-Stoffe kreiert werden mit gleichem Geschmack und gleicher Wirkung wie die beim Publikum verpönten E-Stoffe. Grundlage sollen natürliche Rohstoffe sein (etwa Kartoffelstärke), die durch einfache Prozesse ohne chemische Einwirkung (z.B. Erhitzen) so verändert werden, dass sie die gewünschten Eigenschaften annehmen.

Das sind ja wohl unter dem Strich positive News. Die Industrie erweist sich als lernfähig und handlungswillig. Und wenn die neu geschaffenen Elemente ihre Natürlichkeit bewahren und dabei die erschreckenden E-Masken ablegen können, so wäre das ein konstruktiver Beitrag zu einer künftien, ausgewogeneren Ernährung.