29/6  China-Kost

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:44

Exotische Speisen sind nicht nur dank der vielen fliegenden Stände an Sommerfesten und -festivals auf dem Vormarsch, viele Menschen entdecken den besonderen Reiz der fremdländischen Küche auch auf Reisen, sofern sie nicht dumpf nur nach Schnitzel und Pommes Ausschau halten.

Dabei – so lassen wir uns belehren – liegt der besondere Wert fremder Kulinarik nicht nur im andersartigen Geschmack sondern auch in der unterschiedlichen Auffassung von Ernährungslehre und von traditionell überliefertem Wissen um die Wirkungsweise der verschiedenen Speisen.

Wie vielschichtig und reich diese sein können, das zeigen mehrere Textbeiträge in der Vierteljahresschrift TABULA der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE. Die aktuelle Ausgabe (2/2010) widmet sich im Schwerpunktthema der traditionellen chinesischen Ernährungslehre, deren Grundzüge vor über 3000 Jahren entstanden sind. Die sehr lesefreundliche Darstellung zeigt, dass die „uralten“ Lehren vom richtigen Umgang mit den verschiedenen Lebensmitteln verblüffend zeitgemäss und aktuell sind.

„5 Elemente“ bestimmen in der Traditionellen Chinesischen Medizin den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung: Holz – Feuer – Erde – Metall – Wasser. Die Lebensmittel lassen sich ebenfalls diesen Elementen zuordnen, entsprechend der Wirkung, die ihr Verzehr im Körper auslöst. Dies ist eine klare Absage an die reine „Energie-Mechanik“ von Input und Output, die bei uns vielfach noch immer die Ernährungs-Theorien beherrscht. Auch in dieser Küche steht die saisonale und regionale Frische im Vordergrund, geraten wird zu einem eher mässigen, zurückhaltenden Fleisch-Verzehr.

Ein chinesisches Sprichwort illustriert die Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit: Drei Zehntel heilt Medizin, sieben Zehntel heilt richtiges Essen.