8/9  Rüebli fürs Büebli

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:48

Da war doch mal so eine Geschichte mit der Migros (oder gab es auch noch andere Anbieter?). In den Regalen lagen abgepackte kleine Rübchen, genannt Baby Carrots, die man als Fingerfood ohne weitere Bearbeitung essen konnte, sie waren schon gewaschen, geschält und in handliche Portionen geschnitten. Also eigentlich eine ideale Alternative zu fettigen, salzigen Snacks, praktisch für ins Znünipäckli oder zum Ausflugslunch…

Dann kamen die Konsumentenschützer und fanden heraus, dass Schweizer Rüben zur Be- und Verarbeitung durch halb Europa gekarrt werden mussten, damit sie in Holland in diese handliche Form gebracht und verpackt werden konnten… Das sei, so lautete die Argumentation, weil eine entsprechende Maschine in der Schweiz nicht verfügbar sei und es sich für die geringe Menge, die hierzulande verkauft werde, nicht lohnen würde, eine solche anzuschaffen. Inzwischen ist es still geworden um das Produkt, ich habe es bei meinen samstäglichen Einkaufstouren schon lange nicht mehr bewusst in den Regalen wahrgenommen.

Nun allerdings tauchen die kleinen Rübchen wieder auf in einer Internet-Kampagne, die vor allem die Jungen ansprechen soll. Mit interaktiven Videogames, schmissigen Slogans und einem musikalischen Ohrwurm wird Stimmung gemacht für den ultimativen, extremsten, absoluten Snack… – Ein interessantes Unterfangen, das sich aktueller Kommunikationsmittel bedient. Ob und wie wirkungsvoll es bei der Zielgruppe ankommt, muss sich weisen.