25/10  Massenhüpfen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:43

Ein untrügliches Indiz dafür, dass die Menschen dicker werden, ist offenbar das Oktoberfest. So zu sehen heute in einem Bericht in 10vor10: es ging um verschiedene Ausprägungen der helvetischen Abart dieser urgermanischen Bierseligkeit mit Hendl und Hoxn… Der Organisator der Festlichkeiten in Baden freute sich zwar über den guten Zulauf und die enorme Trinkfestigkeit seiner Kundschaft, die schon lange vor Mitternacht in lärmender Trunkenheit auf die Sitzbänke steigt und johlend die Mass-Humpen schwingt.

Aber gleichzeitig klagte er darüber, dass dieses Jahr so viele Bänke zu Bruch gegangen seien wie nie zuvor. Es scheint, dass diese hölzernen Klappsitzgelegenheiten so konstruiert sind, dass sie das Gewicht der Trinkenden tragen mögen, solange diese im Sitzen noch einen Teil desselben mit den Füssen am Boden abstützen können… Sobald sie aber auf die Bänke hinaufsteigen, dort im Takt der Humpa-Tumpa-Täterää-Musik auf und ab hopsen, hält das Holz nicht mehr stand und die Bank zerbirst unter der brutalen Last der hüpfenden Säufer und Trinkerinnen.

Und das vor allem, so muss ich schliessen, weil die von Jahr zu Jahr schwerer werden. Am Bier allein kanns ja nicht liegen. Es müssen die Fettreserven sein, die sich – von Oktober zu Oktober – angelagert haben und die nun offenbar einen kritischen Toleranzwert überschritten haben, in der Summe der alkoholisierten Ausgelassenheit. – Hinter dem Festzelt stapelt sich bereits eine ganze Beige von zersplitterten Sitzplanken, gegen dreissig Prozent seien es bisher, sagt der Wirt. Ein weiterer Kollateralschaden des Übergewichts. Ich wage gar nicht an die verstauchten Knöchel oder gar gebrochenen Knochen zu denken, die entstehen können, wenn die hüpfenden Trunkenbolde zu Boden gehen… darüber war im TV-Bericht nichts zu vernehmen.