29/10  Süss und sauer

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:20

Jetzt lärmen sie ums Haus, die Kids von der nahen Montessori-Krippe, weltoffen und international zelebrieren sie Halloween und klopfen an die Türen in der nachbarschaft mit dem ruf nach Süssen und der Androhung von Sauren, falls ihrem Begehren nicht entsprochen wird…

„Süss“ als Bedrohung – ein aktuelles Thema in der Diabetes- und Adipositas-Forschung. Dieser Tage ist eine neue Studie publiziert worden über die Zusammenhänge zwischen dem Konsum von gesüssten Getränken und dem metabolischen Syndrom bzw. Diabetes Typ 2.

Die Forscher der Harvard School of Public Health (HSPH) haben in einer breit angelegten Meta-Analyse – das heisst durch vergleichende Auswertung zahlreicher schion bestehender Untersuchungen zum Thema – herausgefunden, dass der Konsum von gezuckerten Getränken deutlich das Risiko erhöht, an Typ 2 Diabetes zu erkranken. Sie empfehlen deshalb, wenn immer möglich auf solche Getränke zu verzichten und statt dessen „gesunde Alternativen“ zu bevorzugen…

Aber: was heisst das nun in der Praxis? Da bleiben uns die Experten die Antwort schuldig. Denn die Veränderung von liebgewordenen Gewohnheiten ist etwas vom Schwierigsten, das wissen wir aus Erfahrung. Wenn Kinder nicht von klein auf daran gewöhnt sind, zuckerlose Getränke zu schlürfen, fällt ihnen das Umsteigen später schwer. Feldversuche haben gezeigt, dass es in Schulklassen, die auch während des Unterrichts jederzeit zugang zu einem Trinkbrunnen mit Hahnenwasser haben, weniger übergewichtige Kinder gibt. Aber eben, das ist gewöhnungsbedürftig. Am Ende müsste man den Kids an Halloween Mineralwasserfläschchen verteilen..?