25/11  Das Luzerner Herz

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:57

Wir sind uns während Jahren immer wieder begegnet, zuerst beruflich, dann im Rahmen von geselligen Anlässen, an denen jeder von uns seine Rolle und seine Funktion hatte. Es war keine innige Beziehung, auch keine Freundschaft, aber man schätzte und mochte sich, man tauschte Erfahrungen aus, man pflegte mehr als Small-Talk und die Wiedersehensfreude war jeweils echt und herzlich.

Deshalb traf mich die Nachricht von seinem Tod gestern unerwartet und schmerzhaft. 75 war er geworden, eigentlich kein Alter für einen so vitalen Menschen, sprühend vor Unternehmungslust, die Umtriebigkeit in Person, rastlos und unermüdlich, optimistisch und stets gut gelaunt. – Kurt H. Illi starb an einem Herzinfarkt, in seinem Auto, das zum Glück noch parkiert war und mit dem er eben losfahren wollte um die Heimreise anzutreten, nach einem Zirkusbesuch.

Sein Herz hatte zu schlagen aufgehört. – Nach dem Zirkus. Gab es einen Anlass? Was war geschehen? Eben lese ich von einer Untersuchung der Krankengeschichten von rund 2’000 Herzinfarkt-Patienten. Daraus geht hervor, dass eine üppige Mahlzeit – so wie sie über die kommenden Festtage wieder anstehen dürften – für gefährdete PatientInnen das Risiko vervierfacht, innerhalb der nächsten zwei Stunden nach dem Essen einen Infarkt zu erleiden.

Es geht also in der Adventszeit, die sich ja schon mit Schokoladezeug, Christstollen und Betriebsessen ankündigt, nicht nur darum, zusätzliche Kilos zuvermeiden, sondern auch der Gefahr eines Herzversagens vorzubeugen. Dies kann in erster Linie durch Masshalten geschehen, durch Reduktion der Portionengrösse, durch geschickte Auswahl und Zusammensetzung der Speisen, auch bei bewusstem und gezieltem Genuss.

Kurt hat das Leben genossen. Es ist nicht zu bezweifeln, dass er dort, wo er jetzt ist, alles daran setzt, „sein“ Luzern im besten Licht erstrahlen zu lassen.