24/1  Natur-Theorie

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:18

Englische Kinder kennen die Natur nur noch aus der Theorie. Das hat eine Studie gezeigt, die von der Future Foundation durchgeführt wurde. 1’000 Erwachsene und 500 Eltern von Kindern zwischen 5 und 16 Jahren wurden nach dem Freizeitverhalten der Kids befragt. Dabei zeigte sich, dass die Kinder doppelt so viel Freizeit in der Wohnung verbringen (mit Video-Spielen, TV-Gucken und Internet) wie draussen mit Spiel und Bewegung. Die Jugend entfremde sich der Natur, kenne diese nur noch vom Bildschirm und aus Büchern, aber nicht durch eigene, körperliche Erfahrung.

Wer als Kind mit der natürlichen Umwelt nicht mehr vertraut sei und sich nicht darin austoben könne, der sei mehr gefährdet, Übergewicht zu entwckeln und sei schlechter gerüstet, um im späteren Stress des modernen Lebens zu bestehen. Studienleiter Dr. med. William Bird sagt, wer etwas gegen Übergewicht tun und die Bewegung fördern wolle, der müsse unbedingt die Natur mit einbeziehen.

22 Prozent der Väter und Mütter gaben an, dass ihre Kinder kaum oder nie zum Splelen draussen wären, das Fernsehen sei die Haupt-Freizeitbeschäftigung der Jungen. Spiele im Freien kamen erst an achter Stelle der bevorzugten Aktivitäten. Als Hauptgrund für das Verweilen in der Wohnung wurden hektischer Tagesablauf und unsicheres Wetter genannt… 45 Prozent der Eltern sagten, sie füchteten um die Sicherheit ihrer Kinder, wenn diese draussen seien. Dabei hatten sie Angst vor Entführung, Verkehrsunfällen und Mobbing durch andere Kinder.

Kommt uns das bekannt vor? Als hierzulande in einem kinderreichen Quartier Zürichs vor 35 Jahren eine Umfrage bei jungen Eltern gemacht wurde, was diese am meisten vermissten und sich für ihre Kids wünschten, war das Bedürfnis auf dem ersten Platz: mehr Freiräume für sicheres körperliches Spiel draussen. Es braucht wohl mehr als eine Rutschbahn neben dem Schnellimbiss-Restaurant.