21/6  Dicker Rauch

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:05

Eine Langzeit-Studie an amerikanischen Teenagern hat gezeigt, dass übergewichtige Mädchen als junge Frauen doppelt so häufig starke Raucherinnen werden wie normalgewichtige Mädchen. Dieser Zusammenhang zwischen Nikotinsucht und Adipositas wurde in der Studie nachgewiesen über alle Bevölkerungs-, Rassen- und Bildungsschranken hinweg.

Natürlich stellt sich da sofort die Frage: Was ist Ursache, was ist Wirkung? Rauchen die Mädchen mehr, weil sie dick sind? Oder sind es die gleichen psychosozialen Faktoren und Umweltbedingungen, welche zuerst übermässiges Essen und später dann übermässiges Rauchen auslösen oder befördern?

Bis zur Antwort auf diese Frage sind die Forscher noch nicht vorgedrungen. Denkbar und einleuchtend wäre es. In früher Kindheit und Jugend kann das Essen der grosse Tröster sein, der Ausweg aus Frust und Zurücksetzung, die Kompensation für Minderwertigkeitsgefühle. Und berim jungen Erwachsenen übernehmen andere Tätigkeiten diese Funktion, vom Rauchen bis zum Drogenmissbrauch. Wobei das Rauchen rein zahlenmässig den grösten Platz einnimmt. (Interessant ist, dass keine Zahlen zu den jungen Männern vorliegen…)

Was ist der Ausweg? Es geht sicher nicht darum, rigorose Essensregeln für die Kids aufzustellen, dieser Weg wurde schon zu lange mit fatalen Folgen beschritten. Es muss ein angstfreies, „gesundes“ Klima in der Familie und im Umfeld geschaffen werden, um zu verhindern, dass diese Nebenwirkungen überhaupt erst entstehen, abgesehen von den strukturellen Präventionsmassnahmen, die noch zu entwickeln sind.