7/8  Grossvatergedanken

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:42

Es ist ein ganz spezielles Gefühl, wenn da plötzlich ein kleiner Mensch herumkrabbelt, dem man direkt zusehen kann, wie er wächst, sich entwickelt, Fähigkeiten erwirbt und sich orientiert in einer Umwelt, in die er hineingeboren wurde… Es ist ja schon eine Weile her, seit der eigene Nachwuchs sich einstellte, vieles von dem, was damals neu und beeindruckend war, ist inzwischen vergessen geraten, mit dem Enkelkined ist es anders als nur eine Weiderholung, es ist vertraut und doch neu.

Ein Gedanke beschleicht mich, ohne dass ich ihn wirklich wahrhaben will: das winzige Kind ist mit einiger Wahrscheinlichkeit erblich belastet, was seine Gewichtsperspektive betrifft… wenn alle Theorien zutreffen, so besteht ein nicht zu leugnendes Risiko, dass das Baby in sich eine genetische Veranlagung tragen kann, später einmal an Gewicht zuzulegen. Das muss nicht absolut zwingend sein, aber es besteht voraussichtlich dieses erhöhte Bisiko, wie gross oder klein es auch immer sein mag.

Was aber bedeutet das in der Praxis? Soll sich der Grossvater mit Empfehlungen und guten Ratschlägen bemerkbar machen? Soll er als besonders aufmerksamer Beobachter nach allfällig sichbaren Zeichen Ausschau halten und die Alarmglocke schrillen lassen, wenn es ihm nötig scheint?

Nein, ich halte mich zurück. Es gibt heute genügend Informationen, das Bewusstsein der jungen Eltern ist geschärft, sie tragen die Verantwortung für das Wohlergehen ihres Kindes und sie erhalten jede Unterstützung, die sie brauchen, wenn sie sie in Anspruch nehmen wollen. Wir dürfen uns die Lebensfreude, die so ein kleines Wesen ausstrahlt und vermittelt, nicht vermiesen lassen durch vorwegnehmende Besorgnis und Befürchtung. Auch wenn ich mir im Unterbewussten sagen muss, dass ich selber mit dem Erbgut, das ich weitergegeben habe, ein Teil daven bin, dass die Situation so ist wie sie ist und wie sie allenfalls werden kann.