8/8  Deklaration ok?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:40

Eine hübsche Anekdote habe ich in einem befreundeten Adipositas-Blog des österreichischen Kuriers gefunden: ein Google-Fan wollte mit speziellen Leistungen auftrumpfen und zeigte der Autorin – eine Ernährungs- und Adipositas-Spezialistin – auf seinem Smartphone eine Applikation, die zu einer Google-Information der Nährwerte eines speziellen verpackten Lebensmittels führte, sobald man den Strichcode auf der Packung fotografierte und einscannte.

Umgehend erschienen auf dem kleinen Display die gewünschten Angaben… allerdings zeigte der Vergleich mit der Packung, dass diese Informationen identisch waren mit denjenigen, die unmittelbar neben dem Strichcode schon auf der Etikette der Verpackung standen…

Was will uns diese Geschichte sagen? – Wir haben viele Möglichkeiten, uns über den Inhalt eines vorfabrizierten Lebensmittels zu informieren. Eine App, die einfach wiedergibt, was schon auf der Packung steht, führt zu einem überteuerten und nutzlosen Daten-Verkehr im Internet, an dem bloss die Telecom-Firmen Freude haben. Wenn die Angaben jedoch einen Mehrwert enthalten, Informationen etwa wie den Ampel-Code, von dem die Hersteller nichts wissen wollen, dann kann ein solcher Service sinnvoll sein. Diese Leistung erbringt heute Codecheck, ein unabhängiges Internetportal ohne kommerezielle Bindung, das es sich auch leisten kann, unbequeme Wahrheiten aufzudecken.

Bleibt dann noch die Lesbarkeit: zwar sind minimale Schriftgrössen von Gesetzes wegen vorgegeben, aber die sind so klein, dass gerade ältere Augen mit dem Entziffern Mühe bekunden. Bei Coop gab es mal an den Einkaufswägelchen eine Lupe, mit der man die Angaben auf der Packung bequem lesen konnte… diese Lupen mussten allerdings weider abmontiert werden, nachdem es bei den draussen abgestellten Wagen zu Brandfällen gekommen war, weil die Sonne durch die Lupen schien und mit dem Brenngals-Effekt auf Papier- oder Kartonreste traf. So scheitern gute Ideen mitunter an widrigen Umständen.

Allenfalls müssen wir uns angewöhnen, die vertiefende Produkte-Information erst zuhause am PC vorzunehmen und beim Einkauf ein gewisses Risiko einzugehen. Es könnte ja auch sein, dass der Geschmack des Produktes uns enttäuscht – und den kann keine noch so smarte App vorführen, bis jetzt wenigstens.