12/8  Allzweck-Zweirad

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:27

Man hat sich ja schon gut gewöhnt an die auffällig roten Autos mit der Aufschrift Mobility: ein innovatives Konzept zur gemeinsamen Nutzung von Motorfahrzeugen mit vielfältigen Vorteilen. Weniger bekannt ist das für alle zugängliche Konzept des Velo-Sharings, das in vielen grossen Städten im Ausland bereits erfolgreich eingeführt ist.

Diesen Frühling habe ich es hautnah erlebt in Brüssel, wo direkt beim Bahnhof etwa 20 elegante, silbrige Bikes in ihren Ständern darauf warteten, ausgelöst und im Nahverkehr benutzt zu werden. Freilich, auch hier muss man erst „Mitglied“ sein, einen elektronischen Schlüssel haben, wodurch sich die Benutzung für den Touristen erschwert.

Für Zürich wird ein solches System diskutiert, nach einem Vorbild aus Paris. Hier wird auch erörtert, ob es hilfreich wäre, an steilen Strassen einen „Velo-Lift“ zu installieren, so etwas wie die Schlepplifte für Skifahrer an den Idiotenhügeln… – Aktuell ist jetzt eine Studie, die im British Medical Journal bmj kommentiert wird: in Barcelona wurde 2007 – 2009 ein Grossversuch mit über 180’000 Teilnehmenden durchgeführt, das sind 11 Perozent der Stadtbevölkerung.

Die tägliche Distanz, die sie per „geteiltem“ Velo (statt im Auto) zurücklegten, betrug im Schnitt 2,3  Kilometer und dauerte 14 Minuten. Markant war dabei, dass durch die Verwendung der Velos die Anzahl der Verkersunfälle zurückging, dass der CO2-Ausstoss um (geschätzte) 9’000 Tonnen reduziert wurde und dass ein Dutzend Verkehrstote vermieden werden konnten, abgesehen vom weiteren gesundheitsförderlichen Nutzen der körperlichen Bewegung. Die Forscher zogen den Schluss, dass es sich auch für andere Städte lohnen würde, dieses „kostengünstige Transport-System im Nahverkehr“ einzuführen, um den Pendlern eine umweltfreundliche und erst noch gesunde Alternative zum Auto zu bieten.