30/8  Hochrechnung

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:09

Eine Expertengruppe hat die Entwicklung von Übergewicht und Adipositas in den zurückliegenden Jahrzehnten in Amerika und in England analysiert und daraus eine Prognose für das Jahr 2030 abgeleitet.

Dies unter der Annahme, dass die Regierungen zu wenig entschlossen gegen die Adipositas-Epidemie vorgehen bzw. dass die eingeleiteten Massnahmen nicht wirklich Erfolg zeitigen und zu einer messbaren Veränderung führen.

Wenn die Zunahme der Gewichtszunahme im bisherigen Masse anhält, dann würde es in USA in zwanzig Jahren zusätzlich 65 Millionen Adipöse (mit BMI über 30) geben; in England betrüge der Zuwachs im gleichen Zeitraum 11 Millionen. (Heute sind es 99 Mio in USA und 15 Mio in UK.) Das sind gewaltige Zahlen, die auch eine direkte Auswirkung auf die Entwicklung der Gesundheitskosten haben müssten, sowie auf die Häufigkeit der mit dem Übergewicht verbundenen Krankheiten.

In Amerika würde der Anteil der männlichen Bevölkerung mit Adipositas bis zum Jahr 2030 von heute 32% auf neu 50% steigen, in England von 26% auf 45%. Faktisch wäre jeder zweite Mann adipös. – Nun sind USA und England die beiden Länder innerhalb der OECD mit dem höchsten Anteil an Übergewichtigen. Deshalb lassen sich diese Berechnungen nicht linear auf die Schweiz übertragen. Bei uns beträgt der Anteil an Adipösen derzeit knapp 10% (wobei diese Zahl allerdings nicht auf Messungen beruht sondern auf Selbstdeklaration bei Befragungen).

Das Fazit jedenfalls ist eindeutig und klar: es braucht entschlossene und verbindliche Massnahmen der Regierungen im Interesse einer gesunden und überlebensfähigen Bevölkerung.