9/10  Statusmeldung

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:33

So heissen die Angaben zur Person auf facebook, in denen man die Welt darüber unterrichten kann, ob man momentan gerade „in einer Beziehung“ ist oder noch bzw. wieder „Single“. Auch den Bildungsgang kann man dokumentieren, sowie die persönlichen Vorlieben bezüglich Musik, Film und vielem anderem… und neuerdings kann man dank diesem technischen Hilfsmittel ein lückenloses Tagebuch für jedermann anlegen, in dem man sein Leben tagtäglich dokumentiert und kommentiert.

Ich habe dies bis jetzt hier meist dann getan, wenn es in einem Zusammenhang stand mit der Gewichts-Thematik, die diesen Blog beherrscht. Und deshalb ist es unumgänglich, dass ich kurz dokumentiere, wie sich mein Schmerz in der Hüfte entwickelt. Seit zwei Tagen gehe ich wieder ohne Hlfe der Krücken. Noch ist ein Rest-Schmerz da, bei jedem Schritt, aber der lässt sich ertragen. Nach der Konsultation beim Neurologen, der auch zu keinem eindeutigen Befund gekommen war, wies mich mein Arzt zu einem Manualtherapeuten oder Chiropraktiker.

Der untersuchte mich freundlich und geduldig, nahm zur Kenntnis, dass ich subjektiv das Gefühl hattte, der Schmerz sei etwas am Abklingen, fand dann aber, dass die Aufnahme aus dem Computer-Tomographen ihm nicht die gewünschte Information liefere, da diese im Liegen gemacht worden war und mein Schmerz im Stehen bzw. beim Gehen auftrat. Er liess also in seiner Praxis eine Röntgen-Aufnahme (stehend) machen, um den Durchblick auf meine unteren Rückenknochen zu gewinnen.

Um mir sagen zu können, was gegen die Schmerzen vorzukehren sei, müsse er die Bilder analysieren. Ich solle mir einen nächsten Termin geben lassen für die Besprechung des Resultates. Getrost begab ich mich in die Obhut der zuvorkommenden Dame beim Praxis-Empfang. Diese studierte ihr Terminbuch, blickte besorgt und teilte mir mit, dass es einen freien Termin erst nach den Ferien wieder gäbe, und zwar genau in einem Monat. Ich wollte aufbegehren, aber sie beschied mir im festen Ton der Überzeugten, dass es keine andere Lösung gebe.

In einem Anflug von Sarkasmus meinte ich darauf, ok, da ich nun seit sechs Wochen mit diesem nicht-identifizierbaren Schmerz leben gelernt habe, komme es wohl nicht gross darauf an, noch weitere vier Wochen lang in diesem Zustand zu verharren… und vielleicht erhalte die Natur so eine reelle Chance, mich von sich aus zu heilen. – Die Dame wünschte mir schöne Ferien. Und tatsächlich hat der Schmerz seitdem etwas nachgelassen. Der Vorgang hat einen genialen Aspekt: man lässt der Natur ihren freien Heilungs-Verlauf, und das Medizinalsystem mit seinen teuren Geräten und Spezialisten kommt trotzdem nicht zu kurz.

PS: Victor Giacobbo hat in seiner Satire-Sendung die Fett-Steuer thematisiert. Das Thema rückt ins Volksbewusstsein. Fragt sich nur, wie.