23/10  Wandertraum

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:04

Im Allgemeinen schlafe ich ruhig und gut. Als Kind hatte ich öfters Alpträume. Sie handelten davon, dass ich durch einen Gang gehen musste, der immer enger wurde, so dass ich Gefahr lief, stecken zu bleiben… zum Glück verlor sich das mit der Zeit. Lange gab es Träume, die vom Militär handelten. Interessanterweise meist davon, dass ich irgendwo im Einsatz war, von diesem dann zurück kam und feststellen musste, dass meine Leute inzwischen an einem neuen Standort waren… Was das bdeuten sollte, konnte mir niemand sagen, vielleicht habe ich die falschen Deuter befragt.

Normalerweise kann ich mich am Morgen nicht mehr an meine Träume erinnern. Letzte Nacht träumte ich jedoch etwas, das mir beim Aufstehen noch präsent war: ich träumte davon, dass ich unterwegs war zu einem Ziel, das ich von früher kannte. Ich wusste, dass es in der Nähe eine Busstation gab, was mir gelegen kam, da ich noch immer nicht so gut zu Fuss bin. Unterwegs merkte ich, dass mein Bus eine andere Richtung einschlug und irgendwo weitab von meiner Destination anhielt. Ich wollte umsteigen, verpasste den Anschluss und befand mich unvermittelt in einer Art Niemandsland… Da fasste ich den Entschluss, zu Fuss an mein Ziel zu gelangen und stellte erfreut fest, dass mir dies gut gelang. Ich konnte leichtfüssig und mit federnden Schritten zügig vorankommen, über Feldwege, durch Wälder, auf dem Trottoir der Strasse entlang, und es machte mir Spass, den Raum mit grossen Schritten zu durchmessen, ein völlig neues Glücksgefühl breitete sich aus…

Beim Aufstehen merkte ich dann aber, dass da immer noch die Schmerzen im Kreuz und im Knie waren, dass ich noch immer Mühe hatte, mein Zuviel an Gewicht vorwärts zu bewegen… und plötzlich wurde mir bewusst, wie relativ unsere Träume sind: früher hatte ich oft davon geträumt, dass ich fliegen könne. Heute muss man schon zu frieden sein, wenn man vom unbeschwerten Wandern träumt.