3/1  D wie Dosis

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:41

Sonst war es ja immer das „Vitamin B“, das man dann ins Spiel brachte, wenn man Karriere machen oder auf andere Weise vorwärts kommen wollte: „Beziehungen“ waren gemeint, seien diese nun militärischer oder familiärer Natur oder „durch die Mitte“, wie meine Mutter jeweils zu sgen pflegte, wenn sie besonders diplomatisch andeuten wollte, es sei wohl sexuelle Hörigkeit im Spiel gewesen.

Nun rückt plötzlich das Vitamin D in den Vordergrund der Aufmerksamkeit. Ein Stoff, den der Körper selber bilden könnte, mit Hilfe des Sonnenlichts und in der Haut… daher auch die landläufige Auffassung, dass Aufenthalte an der frischen Luft und im Sonnenlicht eigentlich gesund wären, wenn man uns da nicht gleichzeitig die Angst vor übermässiger Hautkrebsgefahr implantiert hätte.

Vitamin-D-Mangel ist mitverantwortlich für eine ganze Reihe von Krankheiten, unter anderem auch für Stoffwechselstörungen, die zu Übergewicht und zum metabolischen Syndrom führen können. Wir stehen also vor einem zivilisatorischen Dilemma. Unser Leben spielt sich zunehmend im Inneren von Räumen ab, wir meiden direkte Sonnenbestrahlung, weil diese dank dem Ozonloch uns ungefiltert auf den Pelz bzw. desen kümmerlichen Rest brennt… Dabei setzen wir unter anderem Gewicht an, wir meiden deshalb fettige Nahrung, die wiederum – wenn es sich um Fisch handelt – reich wäre an gerade jenem Vitamin D, das uns infolge mangelnden Sonnenscheins abhanden gekommen ist…

Ein Teufelskreis, der näher erforscht werden muss und der zu einem neuen Bewusstsein führen sollte. – Einst schluckten wir mit Todesverachtung unseren täglichen Löffel Lebertran, der später durch die goldig-weichen Pillen ersetzt wurde. Am liebsten war mir „Nestrovit“, das wie Schokolade schmeckte und mindestens ein Dutzend Vitamine enthielt. Heute findet Lebertran nicht mehr statt.

Vitamin D sei auch im Eigelb zu finden, hört man. Aber dort steckt ebenfalls das Cholesterin, über das die unterschiedlichsten Botschaften kursieren: mal ist es herzkreislaufgefährlich und sollte vermieden werden, mal ist es gesund und harmlos und man kann nicht genug davon bekommen… – Ich jedenfalls habe mir vorgenomkmen, mich bei Gelegenheit über eine vernünftige Zufuhr von Vitamin D schlau zu machen. D wie Dosis, oder so.