5/1  Dr. med. H2O

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:01

Wasser sei zum Waschen da, haben wir einst in Liedform gelernt, und sonst noch für allerlei nützliche Verrichtungen.. aber keinesfalls zum Trinken. Das wisse, heisst es im Songtext, jeder Tor, dass nur der Wein kein Chlor enthalte.

Das Lied und die, die es singen, täuschen sich. Ich habe über die Feiertage den Text eines Vortrags gelesen, der schon vor 12 Jahren gehalten wurde. Er stammt aus der Feder von Dr. med. Faridun Batmanghelidj, einem iranisch-amerikanischen Arzt, 80 Jahre alt, der sich intensiv mit dem wasserhaushalt des menschlichen Körpers beschäftigt und dabei herausgefunden hat, dass ungenügende Wassertrinken der Schlüssel zu zahlreichen Erkrankungen sein kann bzw. dass regelmässiges Trinken von Wasser ein optimales und günstiges Mittel gegen viele Gebresten wäre.

Wir wissen alle – und es wird ja immer wieder gesagt – dass ausreichendes Trinken die Bemühungen zur Gewichtsreduktion aktiv unterstützt. Allerdings gehen die Meinungen über die optimale Menge teilweise auseinander. Die weit verbreitete Formel von einem halben Liter auf zehn Kilo Körpergewicht ist gerade für uns schwergewichtigere Zeitgenossen nicht leicht nachvollziehbar. Batmanghelidj empfiehlt 3 dl pro zehn Kilo, regelmässig getrunken, in Intervallen von 3 Stunden.

Dabei geht es strikt um „blosses Wasser“, weder aromatisiert noch gesüsst noch als Flüssigkeit in anderer Form (Bier, Wein, Kaffee, Tee, Limonaden…), weil jedes dieser Getränke mit seinen Inhaltsstoffen den menschlichen Stoffwechsel unterschiedlich beeinflusst. Und da wir hierzulande in einer extrem privilegierten Situation sind, was die Qualität des Hahnenwassers betrifft, spricht nichts dagegen, diese Erkenntnis in die Tat umzusetzen, sofern man sich geschmacklich dazu bereitfindet.