25/1  Iss dis Gmües!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 11:56

Es gab mal eine Platte von Franz Hohler für Kinder, mit Liedern und Versen (für Nachgeborene: „Platten“ sind diese runden schwarzen Dinger, die man einst auf einen sich drehenden Teller legte, worauf man mit einem Abtastgerät die Scheibe zum Klingen bringen konnte…) mit diesem Titel: Iss dis Gmües! – Eine Aufforderung, die Jugendliche immer wieder zu hören bekamen.

Genützt hat es offenbar nicht allzu viel. Eine kürzliche veröffentlichte Studie über den Gemüse- und Früchtekonsum in Eropa zeigt, dass die Mehrzahl der Länder noch nicht dort ist, wo die Weltgesundheits-Organisation WHO es vorschlägt. Empfohlen wäre ein täglicher Konsum von mindestens 400 Gramm (oder eben „fünf am Tag“, fünf Hndvoll „in allen Farben“). Die Mehrheit der europäischen Länder erfüllt dieses Kriterium noch nicht. Dabei wird in südlichen Ländern etwas mehr gegessen als im Norden.

Zahlreiche Faktoren bestimmen den Gemüse- und Früchteverzehr: die soziale Situation, das Alter, das Geschecht, aber auch die Bildung und die persönlichen Wertvorstellungen betreffend Gesundheit und Ernährung. Auch das familiäre Umfeld spielt eine Rolle, die fürs Essen verfügbare Zeit, sowie das Angebot auf den Märkten und in den Geschäften.

Von einem erhöhten Gemüse- und Früchtekonsum versprechen sich die Gsundheitsbehörden eine generelle Verbesserung der Gesunheit der Bevölkerung, deshalb werden in den meisten Ländern nationale Kampagnen durchgeführt, wodurch sich doch eine allmähliche Verbesserung der Situation eingestellt hat. – Aber die Wirksamkeitskontrolle ist wie immer in solchen Dingen kompliziert, da man nicht abschätzen kann, wie die Situation wäre, wenn es keine Massnahmen gegeben hätte…

Und ob es uns passt oder nicht: Die Schweiz ist mitten in Europa. Auch bei uns gibt es noch viel zu tun.