14/2  Bildung kostet

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:32

Dieser Tage wird ja wieder heftig über die helvetische Flugzeugbeschaffung gestritten. Als altgedientem Fliegerabwehr-Soldaten kann mir dies egal sein, wir hätten sie alle vom Himmel geholt, unbesehen des Typs, der da geflogen gekommen wäre. Aber das war vor 50 Jahren.

Was ein Neben-Thema ist: die Finanzierung der metallenen HiTech-Pilotenträume müsste zu Lasten u.a. der Bildung erfolgen, wenn überall gespart werden muss. Aber Bildung ist wohl das, woran wir lngfristig am wenigsten sparen dürften. Denn das kann dick machen.

Sie schütteln den Kopf? Wo denn hier ein Zusammenhang bestehe? – Die Fakten sind erforscht, jedenfalls was die USA betrifft. Es wurde ein deutlicher Zusammenhang nachgewiesen zwischen Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen und dem finanziellen Status der Schulen, die diese besuchen. Kinder aus „bedürftigen“ Schulen mit wenig Mitteln, sind auffallend öfter übergewichtig als Kinder, die gutsituierte Lehranstalten besuchen.

Dabei ist der Einfluss der „armen“ Schulen grösser als etwa die Armut in der Familie. Denn Schulen mit beschränkten Mitteln sparen zuerst in der Schulkantine und gewöhnen so die Kinder an „billiges“ Essen, das in der Regel viele Kalorien enthält und schlecht sättigt. Auch leidet der begleitende Unterricht, der den Kindern das nötige Wissen über eine gesunde Ernährung vermitteln sollte. So starten sie mit doppeltem Defizit in ihr Leben, was die vernünftige und „richtige“ Essweise betrifft.

Nun unterscheidet sich unser Schulsystem (noch) von demjenigen der USA. Aber die Mechanismen sind ähnlich. Deshalb dürfen wir nicht an der Bildung sparen. Es sei denn, wir nehmen in Kauf, dass die Pilotenanwärter späterer Generationen allesamt zu dick sind, um ins Cockpit zu passen… dann würde sich der Fliegerkauf ohnehin erübrigen.