11/7  Gefahr für Asien

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:40

Ich habe diese Geschichte möglicherweise schon einmal beschrieben: vor bald dreissig Jahren habe ich einen fernöstlichen Akupunktur-Spezialisten gefragt, ob seine Nadeln auch etwas gegen Übergewicht ausrichten könnten. Er blickte mich verwundert an. Das Phänomen sei in seinen Breitengraden nicht bekannt, deshalb gebe es auch keine Therapie dagegen.

Inzwischen gibt es unzählige Angebote zur Gewichtsreduktion mit Nadelkraft und die Adipositas-Epidemie hat in Asien genau so heftig zugeschlagen wie hier im Westen. Eine Forschergruppe wollte mehr wissen über allfällige Zusammenhänge zwischen Fast Food-Kost und Übergewicht. Diese sind in westlichen Ländern einigermassen erkundet und zeigen keine extremen Resultate: im Übermass genossen ist das „schnelle Essen“ so ungesund wie jeder andere Kalorienlieferant, mit dem man nicht vernünftig umgeht, und ein gelegentlicher Verzehr gilt als unbednklich.

Nicht so offenbar in Fernost. Eine Studie in Singapur hat gezeigt, dass schon der wöchentliche Konsum von westlichem Fast Food das Risiko für Diabetes 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 20 Prozent erhöht. Um 80 Prozent steigt das Risiko gar bei täglichem Fast Food-Konsum! – Diese Werte liegen markant höher als vergleichbare Werte im Westen. Daraus wird gefolgert, dass die Menschen in Asien dramatischer reagieren auf importierte Essgewohnheiten. Bei den „betroffenen“ Probanden handelte es sich zudem mehrheitlich um Leute aus höheren Bildungsschichten, die auch tendenziell Sport trieben und daher eigentlich hätten „gesünder“ sein müssen. Aber ihr Fast Food-Konsum war ein Status-Symbol mit kontraproduktiver Wirkung…

Die Studie schliesst mit einem Appell, die lokale, traditionelle Küche wieder bewusster zu pflegen um die schädlichen Einflüsse des „West-Frasses“ von der Volksgesundheit fernzuhalten.