19/7  Geht doch!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:48

Lange Zeit war der Joghurt mit den besonderen Bakterien als Schlankmacher angepriesen worden, dann als Wundermittel gegen den Blähbauch (eine spontan erfundene Krankheit der Werbebranche), dann von Maria Walliser ausgelobt als Allerheilmittel gegen jede Art von Frauenfrust… und es gab einen permanenten Kampf der Verbraucher-Organisationen gegen verlogene und unwahre Werbebotschaften, auf die der Konzern mit immer neuen Erläuterungen von sogenannten Studien reagierte, verbunden mit gewundenen Begründungen, welhalb die Werbung nicht gelogen und daher trotz aller Anfechtung rechtens sei.

Dann gab es in Deutschland – wie in Europa – eine Verschärfung der Gesetzgebung, jeder Hinweis auf eine gesundheitlich-positive Wirkung war bei Joghurt-Produkten verboten, und plötzlich sieht die Sache auf dem Bildschirm völlig anders aus: da ist eine nette Dame, die sich vornimmt, künftig gesünder zu leben.  Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung nebst ausreichend Bewegung. Und so ganz nebenbei und beiläufig sagt sie noch, sie nehme auch jeden Tag ein Joghurt, weil es ihr schmecke. Und fordert die Zuschauenden auf, doch auch auf ihren Bauch zu hören.

Es geht also, es braucht die verlogenen und falsche Hoffnungen weckenden Wohlbefindens-Anpreisungen gar nicht. Man kann das Zeug nehmen, weil es einem schmeckt – oder auch nicht. Aber niemandem wird vorgegaukelt, man könne damit abnehmen oder es würden sich wohltuende Ereignisse im Dünndarm abspielen… Ehrlichkeit ist einfacher als man bislang angenommen hat – weil es Vorschrift ist. Vielleicht merkt man das demnächst sogar auch in der Schweiz.