22/8  Fast Responsibility

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:43

Wir wollen auf keinen Fall Fast Food verteufeln. Wer es gern mag, soll es sich ohne weiteres ab und zu gönnen, solange es nicht zur täglichen Regel-Kost wird. Nun ist aber eine Kontroverse entbrannt, die absolut lehrreiche Aspekte hat.

Heute hat die Migros eine Verpflegungs-Kampagne zum Schulanfang lanciert, die sich an die etwas älteren Jugendlichen wendet, indem diesen eine Take-Away-Schulanfang-Combo-Box offeriert: für 9 Franken Chicken-Nuggets, Frites und CocaCola. In einer praktischen Kartonbox.

Die Werbung für dieses Angebot hat einerseits eine kritische Berichterstattung ausgelöst, diese wiederum hat einen hitzigen Austausch von Kommentaren provoziert.

Wir sind wieder einmal hin- und hergerissen. Wo beginnt bzw. endet die Veranwortung der Eltern bzw. die Selbstverantwortung der Jugendlichen? Haben die Kritiker recht, die der Marketing-Offensive zum Schulanfang reine Profitsucht unterstellen? Oder ist es doch Sache der Familie, die Kids so zu erziehen, dass sie gegenüber derartigen Food-Verführungen resistent bleiben?

Es ist spannend, das Meinungs-Ping-Pong in den Kommentaren zu verfolgen, sie decken alle denkbaren Argumente ab. – Ich persönlich stimme denen zu, die da der Meinung sind, die Migros als grösster Grossverteiler des Landes müsste ihre soziale Verantwortung – die sich der Firmengründer jahrzehntelang auf die Fahnen geschrieben hatte – expliziter wahrnehmen und auf derartige Angebote grundsätzlich verzichten, auch wenn sie kurzfristigen Gewinn versprechen mögen.