8/10  Heiliger Martin

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:24

Die Legende vom heiligen Martin hat vor Zeiten unsere Hunderternote geziert: ein Ritter, hoch zu Ross, der mit edler Geste seinen Mantel zerteilt, um einem frierenden Bettler die Hälfte zu überlassen. Idol und Vorbild für Menschlichkeit, der sich selber für das Wohlergehen der anderen aufopfert.

Nun lesen und hören wir in allerlei Medien, dass es auch in der Politik einen Martin gibt, der sich für andere aufopfert, indem er stellvertretend die Last des ungesunden Essens auf sich genommen habe, was unter anderem bei ihm einen Schwächeanfall ausgelöst hat.

Über diesen Martin fallen nun einige von seinen Kollegen nicht ohne Häme her. Er habe wohl zu viel Kaviar gefuttert und zuviele Cüpli geschlüft, mutmasste ein knorrig-volksnaher Unternehmer aus dem Glarnerland am Fernsehen… Und zeitgleich wurde – welche in Zufall – wieder mal über die Fettsteuer spekuliert.

Wie immer sind alle dagegen, die man befragt. Vor allem die Fast Food-Verkäufer. So liess die McDonald’s-Sprecherin verlauten, man halte nichts davon, denn man wolle ja das Publikum nicht bevormunden. – Hallo!? Was hat eine zweckgebundene Steuer mit Bevormundung zu tun? Eine Lenkungsabgabe ist ein finanzielles Mittel zum Zweck, ein Werkzeug, um etwas zu erreichen, das sich nicht spontan einstellt. Aber von Bevormundung kann doch nicht die Rede sein, sonst wären alle Autofahrer entmündigt und unter Kuratel, weil auf dem Treibstoff neben dem Zoll auch eine Steuer erhoen wird?!

Das ist eine verquere Logik und ein merkwürdiges Verständnis von Selbstbestimmung. Wo bleibt hier ein Sankt Martin mit Schwert, der sich für die Armen einsetzt?