24/5  Mini-Bildschirm

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:01

Kinder sollten sich mehr bewegen. Darin sind sich alle einig. Und eigentlich würde das auch für die Erwachsenen gelten. Und die Zeit, in der man sich bewegt, sollte zulasten der Zeit gehen, die man vor dem Fernseher oder dem PC verbringt. Diese Empfehlung ist wissenschaftlich untermauert.

Doch das war einmal. Die technische Revolution ist zügig vorangeschritten. Mobile Geräte haben die Haushalte erobert, Tablets und Smartphones ersetzen die klassischen „Bildschirme“ mit immer raffinierteren Angeboten.

Eine US-Analyse des Umgangs mit den kleinen Kommunikationsgeräten hat ergeben, dass mehr als 50% der Amerikaner einmal täglich und mehr ihren Mini-Bildschirm anklicken und per App durchs Netz surfen, Spiele machen, Infos austauschen, sich in sozialen Netzwerken tummeln.

Dies tut man vorzugsweise im Sitzen oder Liegen, um sich voll auf die Kommunikation konzentrieren zu können. Aber da sich diese Geräte ja „Mobile“ nennen, kann man sie auch in Bewegung nutzen. Es ist ja frappant, wie viele Leute bereits durch die Städte gehen mit gesenkten Köpfen, den Blick aufs Handy, mit einem verstohlenen Abstecher an den Boden, um zu sehen, wo man hintritt… wie blinde Hühner laufen sie quer über die Strasse, erschrecken, wenn das Tram klingelt, rempeln ansdere Fussgänger an… dass es nicht viel häufiger zu Unfällen kommt, ist ein Wunder.

Zwei Stunden pro Tag würden die meisten Amerikaner sich mit ihren Smartphones und Tablets beschäftigen… zusätzlich zum Computer, an dem viele ihren Arbeitstag verbringen. Eine happige Alternative zur empfohlenen Bewegungsdauer… aber es ist nicht anzunehmen, dass es hier bald zu einem Umdenken kommt, es sei denn, eine neue Generation von Apps ist so konstruiert, dass sie nur funktionieren, wenn sich der User in Bewegung befindet.

Die neue Google-Brille als sozusagen implantierte Internet-Verbindung wäre ein Anfang in dieser Richtung.