27/5  Steuerliche Anreize schaffen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:51

Steuern auf Lebensmitteln sind nicht beliebt. Eine Umfrage hat gezeigt, dass die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung einer Erhebung von extra Steuern auf „ungesunden“ Lebensmitteln oder Lebensmittel-Bestandteilen kritisch gegenübesteht.

Auf der andern Seite herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass das wirksamste Hilfsmittel, um eine Veränderung zu bewirken, das Portemonnaie ist: wenn es ums Geld geht, wird es ernst. Mit finanziellen Anreizen kann die Menschheit motiviert werden.

Der Chef der englischen Gesundheitsbehörde schlägt deshalb in einem eben veröffentlichten Leserbrief an das British Medical Journal eine alternative, geradezu revolutionäre Methode vor. Da drei Vietel aller Lebensmittel über 5 Grossverteiler-Ketten verkauft werden und diese mittels Karten (à la Cumulus und Supercard) genau erfassen, wovon ihre Kunden wie viel einkaufen, sollte es möglich sein, das Kaufverhalten eines Grossteils der Bevölkerung zielich exakt zu erfassen.

Wenn die Menge der verkauften „gesunden“ Lebensmittel ein bestimmtes Mass übersteigt, kann der Staat dem entsprechenden Unternehmen eine steuerliche Erleichterung gewähren. So ist die Ladenkette interessiert daran, möglichst viel „gesundes“ Food zu verkaufen und wird seine Werbe-Anstrengungen in die entsprechende Richtung verstärken… Dies könnte dann wiederum zu einer Verbilligung der gesundheitsförderlichen Produkte führen.

Der Experte räumt allerdings ein, dass es nicht ganz einfach sein dürfte, ohne grosse Konflikte die Trennlinie zwischen „gesund“ und „ungesund“ zu ziehen… – Aber die Idee ist doch zumindest provokant und innovativ.