28/6  Gruss aus Troja

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:18

Wir alle kennen die Geschichte vom Trojanischen Pferd. Da die Griechen die Stadt Troja nicht von aussen erobern konnten, erdachten sie eine List. Sie bauten ein grosses Pferd aus Holz, in dessen hohlem Bauch sich einige Soldaten versteckten. Die Trojaner, neugierig geworden, zogen dieses Pferd in ihre Stadt. In der Nacht kletterten die Krieger heraus und öffneten von innen die Tore, worauf das griechische Heer die Stadt mühelos erobern konnte.

Um Eroberung in einem andern Sinne geht es wohl auch im Falle von Grabyo. So heisst eine neue Internet-Technologie, mittels derer kurze Live-Botschaften in den laufenden Austausch zwischen Benutzern der Social Media eingeblendet werden können, und zwar so, dass das ursprüngliche Bild erhalten bleibt, dass aber die Grabyo-Mitteilung oder das Kurzvideo gleichzeitig zu sehen sind.

Als erster weltweit tätiger Konzern hat sich Unilever diesen Dienst gesichert, um seine Produkte auf moderne Weise vermarkten zu können und an ein junges Zielpublikum zu gelangen. Es dürfte nicht lange gehen, bis die entsprechenden Werbebotschaften auf den iPods und Tablets auftauchen, beim Twittern und auf facebook Huckepack mitfahren und uns davon zu überzeugen versuchen, wie lecker doch das eine oder andere Angebot sei.

Die Firmen haben zwar ihr Versprechen abgegeben, Jugendliche nicht mit Werbung für ungesunde Nahrungsmittel zu ködern. Und neben der TV-Werbung sind vor allem die Bildschirmchen der vielen Spielkonsolen und Chatboxen gefährdet… Hier sollen offenbar Präjudizien geschaffen werden, ehe die neuen Methoden bekannt sind, mit denen einem Missbrauch begegnet werden könnte.