11/8  Schocktherapie

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:17

KANTAR ist eine international vernetzte Marktforschungsorganisation mit Sitz in England, die zweitgrösste der Welt. Permanent verfolgt sie unter andrem auch das Essverhalten der Menschen in verschiedenen Ländern. Giles Quick, der Direktor von Kantar Worldplanet, kommt in einem interessanten Statement zur Erkenntnis, dass alle bisherigen Versuche, auf ein gesundheitsbewusstes Kauf- und Ernährungsverhalten der Menschen Einfluss zu nehmen, gescheitert sind.

Grund für dieses Scheitern sei die Unverbindlichkeit und sei der Appell an die Freiwilligkeit. Dadurch werde niemand für eine entscheidende Veränderung seines Lebensstils motiviert. Was vielmehr nötig wäre, das wären einerseits echt schockierende Informationen, wie man sie von der Raucher-Prävention her kennt, und andererseits eine rigirose steuerliche Belastung von Produkten mit zu hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt. Denn das Geld sei der einzig wirksame Steuermechanismus.

Die Analyse der aktellen Marktsituation zeige, sagt Quick, dass nach wie vor von der Lebensmittelindustrie Produkte mit unnötig hohem Fett- und Zuckergehalt in den Markt gedrückt würden, für die aus ernährungsphysiologischer Sicht keinerlei Nachfrage bestehe. Im Klartext: es werden zu Dumpingpreisen Genussmittel in den Verkauf gebracht, welche der Mensch für seine Ernährung in keinster Weise benötigt.

Es sei durch die Marktforschung auch erwisen, dass die ärmsten Bevölkerungsschichten mit Abstand die meisten Kalorien konsumierten, und so ihre Gesundheit gefährdeten, da die Kalorienaufnahme in keinem Verhältnis stehe zu der effektiv im Alltag benötigten Energie.

KANTAR ist ein Instrument der Marktwirtschaft. Man wird der Gruppe keinen Linksdrall nachsagen können, mit dem schlechtesten Willen nicht, liebe Freunde vom Gewerbeverband.