12/8  Ferienhalber

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:45

Es ist eine spezielle Erfahrung. Wir hatten die Büros der Adipositas-Stiftung für ganze fünf Wochen geschlossen und aus dem Feriendomizil höchstens ab und zu die Mails gecheckt. Aber sonst war niemand erreichbar. Gut, es war Sommer und zum Teil seeeehr heiss. Unsere Büros hätten sich im an sich heimeligen Pavillon in eine Extrem-Sauna verwandelt (eine solche war vor Jahren bereits einmal in dem Etablissement einquartiert). Allerdings hätte es heute keine Möglichkeit zum Abkühlen mehr gegeben.

Bei der Mail-Kontrolle von auswärts habe ich jeweils die Spam-Nachrichten gelöscht, so dass am Schluss heute Morgen noch ganze 241 unbearbeitete Nachrichten übrig geblieben sind. Ich habe vier Stunden gebraucht, um diese abzuarbeiten, die verschiedenen Newsletter zu sortieren und zu speichern, die Terminanfragen zu beantworten und auch Antwort zu geben auf Fragen und Anliegen von Ratsuchenden.

Dies ging – obwohl der PC-Server unter der Hitze grochste und sein kühlendes Gebläse ächzen liess – leidlich zügig vonstatten, so dass ich mich am Ende des ersten Arbeitstages frage, ob das nicht eine umweltfreundliche Lösung wäre: jeweils bloss einen Tag pro Monat im Büro, und zackig abarbeiten, was sich in der Zwischenzeit angesammelt hat.

Möglicherweise ist dies der Arbeitsstil von Leuten, die – wie in den Zeitungen zu lesen war – erkleckliche Summen für ihre Verwaltungsrats-Mandate kassieren, die sie (angeblich) zu 20 Prozent auslasten, von denen sie aber über ein Dutzend innehaben, einige davon sogar im Präsidium, so dass sie auf ein Arbeitspensum von gegen 300 Prozent kommen, was natürlich das Geld, das sie abzocken, mehr als rechtfertigt, riskieren sie dabei doch ihr eigenes Wohl und auch das ihrer Familien…

Nein, folgere ich, da ist es mir lieber, ab morgen wieder gemütlich die anfallenden Arbeiten zu erledigen und mir die Zeit zu nehmen, die es braucht, um die Aufgaben seriös und sorgfältig zu bewältigen, auch ohne Honorar.