12/9  Snack-Lücke entdeckt!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:27

Was ist jetzt das wieder. Die Marktforscher in England (und so viel anders wird es hierzulande wohl nicht sein) haben herausgefunden, dass die Lebensmittel-Produzenten und -Verkäufer bis jetzt eine Marktlücke sträflich vernachlässigt haben: die Kinder und Jugendlichen zwischen 7 und 15 Jahren, die aus der Schule kommen und zuhause bis zum Abendessen noch lernen, TV-Gucken oder am PC gamen.

Die Marktanalyse hat ergeben, dass 86% der Kinder mindestens einmal täglich etwas ausserhalb der Mahlzeiten „snacken“. 52% tun dies mehrmals pro Tag und 56% sind es, die in dieser Zeit zwischen Schulschluss und Abendessen noch schnell etwas gegen den „kleinen Hunger zwischendurch“ tun, indem sie zum Fernsehen oder zum PC-Spielen noch etwas schnausen.

Diese Konsumentengruppe wurde aber von der Lebensmittelindustrie bisher nicht als solche erkannt und auch nicht angesprochen. – Befragt wurden ebenfalls die Eltern, ob und was sie denn für ihre Kleinen in dieser Zeit bereit stellen würden. Mehrheitlich wurde geantwortet, man achte darauf, dass sie eine Frucht nähmen (aus dem Sortiment von „5 am Tag“), oder zumindest etwas ohne künstliche Zusatzstoffe, mit weniger Zucker und nicht so viel Fett… Das Gesundheitsbewusstsein scheint also zumindest theoretisch vorhanden zu sein.

Immerhin 40% der Eltern gaben an, dass ihre Kinder mitbestimmen könnten, was sie snacken wollen, und die Hälfte davon kauft ausdrücklich das, was dem Nachwuchs schmeckt und was dieser sich wünscht. – Die Lebensmittelindustrie macht sich nun Gedanken, wie sie diese lukrative Marktlücke nutzen könnte. Zwar haben die Konzerne ein freiwilliges Versprechen (Pledge) abgegeben, die Kinder unter 12 nicht „gezielt und direkt“ mit Werbebotschaften anzusprechen, aber sie erwägen doch, die aus ihrer Sicht interessanten Produkte möglichst attraktiv und farbig zu verpacken, um so das Interesse der Kleinen indirekt zu wecken…

Sysyphus lässt grüssen.