28/9  Geld oder Training

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:33

Es gibt Krankenkassen, die bezahlen einem einen Beitrag an die Kosten für das Fitness-Abo. Dies bedeutet aber noch nicht, dass man dann auch regelmässig hingeht. Weil ja zuerst der innere Schweinehund überwunden werden muss.

Ich kann da aus Erfahrung sprechen. Nach meinem Herzinfarkt wäre es angezeigt gewesen, im Rahmen einer der bestehenden Herzgruppen an meinem Wohnort ein regelmässiges Bewegungs-Training zu absolvieren, um so der Gefahr eines cardiovaskulären Rückfalls aktiv vorzubeugen.

Ich habe das nicht geschafft. Ich war froh, dass es mir wieder besseer ging und dass die Spezialisten bei der Kontrolle im Herzzentrum mit dem Befund generell zufrieden waren. Und da ich mich kurz darauf einer Knie-Operation unterzog, erübrigte sich die Frage nach einer vermehrten sportlichen Betätigung sowieso.

Forscher an der Universität Toronto (USA) sind nun dabei, zu klären, ob sich die Teilnahme an Bewegungsprogrammen zwecks Rehabilitation eventuell dadurch befördern liesse, dass die Patienten für dieses Training finanziell abgegolten werden. Es müsste kein grosser Beitrag sein, schon wöchentliche 5 Dollar würden die Bewegungsfreude erhöhen und wären gut angelegtes Geld, wenn sich dadurch später entsprechende Gesundheitskosten einsparen liessen.

Im Herbst dieses Jahres soll ein gross angelegten Patienten-Versuch diese These erhärten… sofern sie denn wirklich stimmt. Diese erkaufte Bewegung käme natürlich auch dem Gewichtsverlust zugute. Die Frage ist nur, wie man prüft, ob tatsächlich gelaufen wurde. Vielleicht gibt es dann eine App, die den gläsernen Bürger überwacht und seine Lauf-Fortschritte meldet. Erfahrungen im Datensammeln hat man ja.