17/10  Billiger und gesünder

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:00

Aus den TV-Spots sind sie uns bestens vertraut. Die meist orange-rot gekleideten Spezialisten, welche die knackigsten und schärfsten und natürlichsten Chips produzieren und die das – so die Werbung – nur können, weil sie eben all diese Eigenschaften am eigenen Leib erfahren und ausexerziert haben.

Gut erfunden! würde man in einem andern Werbespot dazu sagen. In Wirklichkeit ist die Verbesserung von schmackhafter Knabberware eine hochtechnisierte Präzisionsarbeit auf wissenschaftlichem Niveau. Dies jedenfalls lehrt uns ein Projekt im Umfang von einer Million englischer Pfund. So viel investiert der Lebensmittel-Konzern Sainsbury in die universitäre Erforschung von Möglicheiten, einerseits die Produktion solcher Snack-Waren zu optimieren (sprich zu verbilligen) und gleichzeitig etwas für die Gesundheit zu tun, indem zum Beispiel ein Röstverfahren entwickelt wird, bei dem von den Produkten weniger Fett aufgenommen werden soll.

Da es hier um einen 2-Milliarden-Pfund-Markt geht (auf England bezogen), lohne sich diese Investition in die Senkung der Produktionskosten. Dass die Erzeugnisse dann weniger problematisch für die Gesundheit der KonsumentInnen sind, ist ein willkommener Nebeneffekt. – Man sieht also: das Marktprinzip geht vor. Für die Gesundheit am besten wäre es ja, wenn die Herstellung solcher Knuspersnacks ganz gestoppt würde, aber das ist illusorisch, wenn ein Milliarden-Markt winkt, in den sich sonst andere teilen würden. Also sollen wir gefälligst dankbar sein, wenn sich neben den Herstellungskosten auch das Gesundheitsrisiko etwas verringert. Nur ist hier der Nutzen nicht umso grösser, je mehr wir davon futtern…