5/11  Teil der Lösung

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:52

Heute gab es konstruktive Begegnungen. Auf Einladung des Bundesamtes für Gesundheit und zur 5. Jahreskonferenz von actionsanté trafen sich Vertreter der Lebensmitttelindustrie, des Gesundheitwesens, der Behörden und von Konsumenten- sowie Patientenorganisationen.

Die ganze Branche war kompetent vertreten und nach einleitenden Referaten ging es darum, in gemeinsamen Workshops Vorschläge anzudenken, wie die Wirtschaft besser in die Gesundheitsprävention „eingebunden“ werden könnte.

Das Verhältnis zwischen Gesundheitswesen und Food-Anbietern ist ja nicht spannungsfrei, aber diesmal ging es ohne Schuldzuweisungen und Anklagen um die Sache. Was wohl nicht zuletzt auch daran lag, dass prominente Vertreter von Weltmarken, die gelegentlich im Kreuzfeuer der Kritik stehen, von Anfang an in die Offensive gingen und erklärten, sie seien bereit und willens, „ein Teil der Lösung“ zu sein und sich aktiv in der Prävention zu engagieren.

Man war sich einig, dass Hersteller, die einen Teil ihres Profites zulasten der Gesundheit von Bevölkerungsgruppen erwirtschaften, in einer besonderen Verantwortung stehen, ihr Teil dazu beizutragen, eine sachgerechte Aufklärung zu leisten für jene, die nicht das Glück haben, sich in der Ernährung immer richtig zu entscheiden.

Interessant war der Diskurs über gesetzliche Regulierungen. Diese seien unbedingt zu vermeiden, sagte die Wirtschaft, denn dies wäre ein unzumutbarer Eingriff in die Freiheit der Eigenverantwortlichkeiten… und die Vertreter der KonsumentInnen und der Patienten hielten dagegen, ohne die Drohung durch das Damokles-Schwert einer wirksamen Regulierung würde der Anreiz zu freiwilligem Handeln fehlen und eine Verbesserung der Produkte unterbliebe.

Man darf gespannt sein, was aus der gemeinsam erarbeiteten Erkenntnis wird. Wohl überlegtes Handeln tut Not, darin waren sich alle einig.